Wie kann ich einen Beitrag einreichen?

Was ist ein Klimastadt-Vertrag?
Im Klimastadt-Vertrag veröffentlichen Münsteraner*innen ihren Beitrag auf dem Weg zur Klimastadt, verpflichten sich dadurch und inspirieren und motivieren weitere Unterstützer*innen. Weil es uns alle braucht! Beginnend mit dem Stadtforum im Juni 2023 können alle Münsteraner*innen – egal ob Unternehmen, Bürger*in, Verein oder andere Einrichtung - Maßnahmen benennen, die sie selbst umsetzen und so als Beitrag zur Klimastadt zum Klimastadt-Vertrag beisteuern wollen. Jeder Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität zählt.
Der Klimastadt-Vertrag wird seiner ersten Version Anfang 2024 der EU überreicht werden. Mit dem Ziel der Klimaneutralität vor Augen, besteht bei vielen der Wunsch nach einem umfassenden und vollständigen Maßnahmenprogramm, das die genauen Schritte aufzeigt, wie Münster klimaneutral wird. Der Weg zur Klimastadt hängt jedoch von dem Einsatz sehr vieler verschiedener Akteure ab und inwieweit und zu welchem Zeitpunkt diese ihren eigenen Handlungsspielraum nutzen. Der Prozess ist damit hoch dynamisch und kann mit dem Anspruch eines seriösen, abgeschlossenen Konzeptes nicht dargestellt werden. Daher wird auch der Klimastadt-Vertrag über die nächsten Jahre fortwährend weiterentwickelt und ergänzt werden müssen.
Wer macht Münster klimaneutral?
Neben dem Einsatz von Land, Bund und EU braucht es die ganze Stadt, um in Münster klimaneutral und klimaangepasst zu werden. Der Klimastadt-Vertrag ist ein innovatives Werkzeug, das die Klammer für alle Beiträge und Maßnahmen bildet, die in Münster für das Ziel der Klimaneutralität geleistet werden. Es reicht nicht aus, wenn nur einzelne Unternehmen, Initiativen, Privatpersonen oder die Verwaltung sich dafür einsetzen.
Daher ist die gesamte Stadtgesellschaft gefragt:
Innerhalb der Stadtverwaltung und des Stadtkonzerns werden auf Basis von Ratsbeschlüssen vielfältige Maßnahmen und Umsetzungsschritte von den unterschiedlichen Fachbereichen durchgeführt. Im Klimastadt-Vertrag werden die Wichtigsten zusammengetragen und gebündelt. Dazu seien beispielhaft genannt:
• Der Aufbau einer kommunalen Energienutzungsplanung (inkl. kommunale Wärmeplanung) unterstützt die klimafreundliche Energieversorgung der Stadt in der Zukunft.
• Die Stadtwerke Münster planen die vollständige Umstellung der Busflotte auf Elektromobilität.
• Durch die Festsetzung eines Standards (KfW-Standard 40) für Neubauten in Grundstückskaufverträgen und bei städtebaulichen Verträgen wird eine starke Mindestanforderung an die Energieeffizienz gestellt.
• Die Stadtwerke Münster planen die schrittweise Dekarbonisierung ihrer Fernwärmeversorgung. Sie überprüfen dafür aktuell die mögliche Nutzung von Tiefengeothermie, als zentraler klimafreundlichen Energiequelle.
• Es wurde eine Solarpflicht in neuen Bebauungsplänen geschaffen, zudem gibt es eine Verpflichtung neue Baugebiete über Fernwärme oder lokale regenerative Wärmestrukturen zu versorgen.
• Das Förderprogramm „Klimafreundliche Wohngebäude“ unterstützt Bürgerinnen und Bürger bei der energetischen Sanierung
• Der Einstieg in die energetische Stadtsanierung mit Unterstützung des KfW432-Programms, bei dem die Potentiale ganzer Quartiere zur klimafreundlichen Energieversorgung betrachtet werden.
• Die Umsetzung des Veloroutenkonzeptes in der Stadtregion Münster.
• Entwicklung einer Münsterland-S-Bahn und die Neukonzeption des bestehenden ÖPNV-Angebots.
• Der konsequente Um- und Ausbau des städtischen Fahrradnetzes.
• Die Entwicklung einer Sanierungsstrategie für die städtischen Gebäude und die entsprechende sukzessive Umsetzung.
• Ausbau Erneuerbarer Energien im Stadtgebiet mit Fokus auf Wind und PV, unterstützt durch städtische Angebote, Programme und Beteiligungsmöglichkeiten.
• Etablierung eines Prozesses zur klimaneutralen Stadtverwaltung
• Durch die städtischen Gebäuderichtlinien wird bei den erforderlichen Neubauten der zusätzliche Energiebedarf durch den Bau von Nullemissionshäusern weitest-gehend minimiert.
• Es findet eine schrittweise Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektroautos sowie ein neuer Umgang mit Dienstreisen und Angeboten für Mitarbeitendenmobilität statt.
• Das neue Klimadashboard der Stadt Münster gibt einen Eindruck, auf wie vielen unterschiedlichen Ebenen Fortschritte nötig sind, um Klimaneutralität zu erreichen. Da es Open Source angelegt ist, können alle Kommunen das Dashboard kostenlos für sich selbst übernehmen.
• Eine Starkregengefahrenkarten hilft Bürger*innen die Überflutungsgefährdung ihres Hauses einschätzen zu können (www.stadt-muenster.de/wasser).
• Viele bestehende Dächer auf dem Stadtgebiet Münsters eignen sich für eine Begrünung. Welche, zeigt das Gründachkataster der Stadt Münster: www.gruendachkataster-muenster.de.
• Das Gesundheitsamt hat die ersten Schritte unternommen einen Hitzeaktionsplan für die Stadt Münster zu erarbeiten.
• Entwicklung einer Stadt-Klimaanalyse als Grundlage für die zukünftige Stadtplanung und Stadtentwicklung.
Neben dem Stadtkonzern gibt es noch andere Akteure in Münster, die die Möglichkeit haben größere Stellschrauben drehen zu können, um CO2 einzusparen. Mit Wirkungsakteuren sind daher all diejenigen gemeint, die wie Wirtschaftsunternehmen, Verbände, Hochschulen gewichtige Beiträge zur Klimaneutralität in Münster schaffen können.
Einige Wirkungsakteure in Münster haben bereits konkrete Pläne für die eigene Klimaneutralität, andere setzen bereits ambitionierte Projekte und Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen um. Der Klimastadt-Vertrag soll dieses Engagement aufzeigen und stärken
Nicht für jede Maßnahme lässt sich berechnen, wieviel CO2 sie einspart oder welche Wirkung sie in der Zukunft noch entfalten wird. Dennoch braucht es Ideen, Fortschritt und Mut für Neues, um Münster zur Klimastadt zu machen. Wenn beispielsweise an der Universität Münster innovative Recyclingmethoden erforscht werden, dann nutzt dieses Wissen nicht nur Münster, sondern im Endeffekt der ganzen Welt. Darum braucht es innovative Ideen, Forschung und Kreativität.
Jede und jeder der 315.000 Münsteraner*innen ist Teil dieser Stadtgesellschaft und beeinflusst so den Weg zur Klimastadt mit. Für viele bedeutet das die Umstellung ihrer alltäglichen Entscheidungen hin zu klimafreundlichen Optionen. Manche haben aber noch die Möglichkeit, sich darüber hinaus zu engagieren. Sei es durch die Unterstützung eines Repair-Cafés oder die Anschaffung eines E-Autos, das mit den Nachbar*innen geteilt wird. Die gesellschaftliche Transformation lebt von der Stadtgesellschaft und ihren Engagierten.
Wie unterstützt der Klimastadt-Vertrag den Prozess?
Klimaschutz gelingt nur gemeinsam. Das bedeutet für Münster zwei Dinge: 1. Die gesamte Stadtgesellschaft muss an der Erreichung des Ziels mitarbeiten. Es reicht nicht aus, wenn nur einzelne Unternehmen, Initiativen, Privatpersonen oder die Verwaltung sich dafür einsetzen. 2. Land, Bund und EU müssen zu der Erreichung von Klimaneutralität beitragen.
Der Klimastadt-Vertrag adressiert beide Ebenen: Als eine von 100 europäischen Städten wurde Münster von der EU als Vorreiter-Stadt für die Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030“ ausgewählt. Alle 100 Vorreiter-Städte erarbeiten einen Stadtvertrag, der den Schulterschluss der Stadtgesellschaft hinter dem Ziel der Klimaneutralität stärken und zeigen soll, wie der Weg gemeinsam beschritten werden kann. Der Klimastadt-Vertrag sammelt Beiträge der gesamten Stadtgesellschaft für das Ziel der Klimaneutralität, bündelt sie und stellt sie öffentlichkeitswirksam dar.
Die zweite Ebene, der Schulterschluss mit Land, Bund und EU, soll ebenfalls adressiert werden. Die Idee eines Klimastadt-Vertrages, wie die EU ihn im Rahmen des Projektes „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030“ vorschlägt, bietet die Möglichkeit Anforderungen (zum Beispiel gesetzliche Rahmenbedingungen) an Land, Bund und EU zu formulieren.
Sie haben Fragen?
Bei Fragen und Anregungen dürfen Sie sich gerne an das Team Klimastadt der Stabsstelle Klima, Münster Marketing und dem Stadtplanungsamt wenden: Klimastadt@stadt-muenster.de