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Straßennamen in Münster
Bedeutungen und Hintergründe
Haus Spital
Stadtbezirk Münster-West
Statistischer Bezirk Gievenbeck
Lage im Stadtplan
Haus Spital ist der Name des Gutshofes. Der Hof gehörte früher zum Magdalenenhospital, daher der Name Spital.
Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Gelände des Hauses Spital als Truppenübungsplatz genutzt. Während des Ersten Weltkriegs wurde zusätzlich ein Kriegsgefangenenlager errichtet und ein Soldatenfriedhof angelegt.
Das Kriegsgefangenenlager
Während des Ersten Weltkrieges musste Münster über 90.000 Kriegsgefangene aufnehmen. Da die Stadt darauf nicht vorbereitet war, kam es zu erheblichen Problemen bei der Verpflegung und Unterbringung. Es handelte sich bei den Kriegsgefangenen um Engländer, Russen, Franzosen, Belgier und Italiener.
Im September 1914 wurde bei Haus Spital das erste Gefangenenlager mit einer Kapazität von 7.500 Mann eingerichtet. Die Unterbingung in Zelten und Erdhütten war primitiv. (...) Die Männer wurden in den Fabriken und in der Landwirtschaft eingesetzt, da dort während des gesamten Krieges Arbeitskräftemangel herrschte. Nach dem Waffenstillstandsabkommen vom November 1918 kamen die Kriegsgefangenen frei und kehrten nach und nach in ihre Heimatländer zurück. Die in Münster verstorbenen Gefangenen fanden auf einem kleinen Friedhof bei Haus Spital ihre letzte Ruhe.
Der Friedhof
Noch während des Ersten Weltkrieges wurde der Friedhof bei Haus Spital angelegt. Ursprünglich hat es auf diesem Friedhof mehr als 800 Gräber gegeben, aber nach dem Krieg wurden die sterbliche Überreste der meisten Soldaten in ihre Heimatländer überführt. Zurück blieben die Gräber von 200 russischen Soldaten.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
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weitergehende Informationen auf den Seiten des Stadtarchivs
in der Kriegschronik - Münster im Ersten WeltkriegKriegsgefangene 1914 Kriegsgefangene 1915
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Kriegsgefangene 1918