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Straßennamen in Münster
Bedeutungen und Hintergründe
Maringstraße
Stadtbezirk Münster-Mitte
Statistischer Bezirk Aaseestadt
Lage im Stadtplan
Entstehung 1960 25.07.1960
Amtsblatt — —
Benannt nach Pater Dr. Albert Maring (1883-1943) Jesuit, Physiker. Maring wurde verfolgt wegen der Herausgabe kirchlich-kultureller Schriften in Münster.
Er wurde am 6. April 1883 in Koblenz geboren. Sein Vater war Kaufmann und besaß eine Schwemmsteinfabrik. Albert Maring trat am 23. April 1901 in das Noviziat der Jesuiten ein. Während der Studienjahre widmete er sich nicht nur der Philosophie und Theologie, sondern studierte auch Mathematik, Physik und Chemie. Mehrere Jahre arbeitete er in Dänemark und erwarb den Grad des Magisters und an der Universität Bonn den Doktorgrad in der Physik.
Seit 1919 war er Schriftleiter der Zeitschrift Die Burg und Mitarbeiter der Kulturzeitschrift Gral, die Pater Friedrich Muckermann seit 1921 in Münster herausgab. Pater Muckermann war sein Mitbruder, ein hochangesehener Literat und Publizist und ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Muckermann gelang es aus Deutschland zu fliehen. Pater Maring harrte in Münster aus bis er 1942 von der Gestapo aufgegriffen wurde und nach Gefängnisaufenthalten in Münster und in Dortmund wegen seiner staatsfeindlichen Gesinnung ins Konzentrationslager nach Dachau überstellt wurde.
Die Strapazen im KZ hat er nicht lange durchhalten können. Zu einer chronischen Magenerkrankung kamen Leberbeschwerden hinzu. Bei einer Leberpunktion kam es zu Blutungen, die zu seinem Tod führten. Er starb in der Krankenbaracke des Lagers am 8. April 1943 und wurde am 12. April eingeäschert.
Quelle: SJ, Societas Jesu, Pater Otto Syré, 20.2.1992
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