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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Rainer-Plein-Weg

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Rumphorst
Entstehung: 2017
Amtsblatt: 8/2018
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Rainer Plein hat nach seinem Abitur, welches er am Burg-Gymnasium in Essen erfolgreich absolvierte, in Münster begonnen Biologie, Philologie und Pädagogik zu studieren. Plein gründete 1971 die Homophile Studentengruppe Münster und engagierte sich über drei Jahre in verschiedenen Organisationen für die politischen Aspekte der Homosexualität in der Gesellschaft. Rainer Plein starb 1976 im Alter von 28 Jahren.

 

Rainer Plein *25.04.1948 in Bad Driburg ††22.11.1976, rief Mitte April 1971 per Aushang einen Zusammenschluss homosexueller Studenten ins Leben - die 'Homophile Studentengruppe Münster' (HSM), die zweite schwule Hochschulinitiative in Nordrhein-Westfalen und eine der ersten deutschen Organisationen dieser Art.
Rainer Plein nahm hier auch nach der Gründung der Gruppe als gewählter 'Koordinator' und 'Referent für Öffentlichkeit' (im Amt bis Ende 1972) eine führende Rolle ein. Am 29. April 1972 feierte die Gruppe in Münster ihren ersten Jahrestag mit einem Zug durch die Innenstadt - die erste deutsche Homosexuellendemonstration, zu der etwa 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erschienen waren. (siehe auch Anne Henscheid)
Rainer Plein trat auch hier als Redner auf. Diese Demonstration führte zur Gründung weiterer Gruppen in anderen deutschen Städten. Münster war unter der Führung Pleins eines der Zentren der Schwulenbewegung. Schon kurz nach der Gründung der HSM hatte Rainer Plein Kontakt mit anderen Organisationen - auch niederländischen - aufgenommen, um eine überregionale Vernetzung und Zusammenarbeit zu erreichen. So leitete er von Dezember 1972 bis Januar 1974 von Münster aus die 'Deutsche Aktionsgruppe Homosexualität'.
Nach mehreren Schicksalsschlägen (u.a. ein verlorener Prozess um seine Beförderung zum Oberleutnant der Reserve, die ihm aufgrund seiner Homosexualität verweigert wurde) gab er sich selbst den Tod.
In einem Nachruf von Jörg-Peter Bierach wurde er mit Recht als 'Mutter der homosexuellen Studentenbewegung' geehrt.
Quelle: aus dem Antrag des Schwul-lesbischen Netzwerks Münster vom 1. Juli 2004