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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Albert-Schweitzer-Straße

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Sentrup
Entstehung: 1979
Amtsblatt: 24/1980
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Übersichtsplan

Albert Schweitzer (1875 - 1965) evangelischer Theologe, Musiker, Mediziner und Philosoph, Friedensnobelpreisträger.

Albert Schweitzer - Eine Feierstunde zum hundertsten Geburtstag
Wir sind hier zusammengekommen, um einen großen Menschen, den Arzt, Theologen und Philosophen Albert Schweitzer zu würdigen. Mit diesen Worten begrüßte am Sonntagvormittag - 25.11.1974 - der Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität, Professor Dr. Wolfgang Hoffmann, die Teilnehmer einer Feierstunde, die sich im Festsaal des Rathauses versammelt hatten, um den Geburtstag Albert Schweitzers zu begehen, der am 14. Januar des kommenden Jahres 100 Jahre alt geworden wäre.
Albert Schweitzer, 1875 in Kayserberg im Elsass geboren, hat mit seinem Wirken und Schaffen, besonders für das von ihm gegründete Tropenhospital in Lambarene im heutigen Gabun, zahlreiche Menschen beeindruckt und beeinflusst, wie eine jüngere Umfrage in Deutschland zeigt, die Albert Schweitzer an erster Stelle der beliebtesten Vorbilder bestätigt.
Wir wollen nicht durch überhöhtes und läppisches Lob - denn eine solche Aura hätte Schweitzer sicherlich nicht gefallen - den Menschen blind machen für den Kern und die Aussagekraft des Menschen Albert Schweitzer, betonte Rektor Hoffmann, bevor er in seiner Ansprache näher auf die Beziehungen Schweitzers zur Stadt Münster und zur Universität einging. Dabei erinnerte er an die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Hochschule.
Stellvertretend für die Bürger und den Rat der Stadt Münster ergriff dann Oberbürgermeister Dr. Werner Pierchalla das Wort. In seiner Ansprache unterstrich Pierchalla die Verbindung zwischen Schweitzers Werk des Friedens, dem Hospital in Lambarene, und dem münsterschen Friedenssaal, in dem fünf Jahre lang auch um den Frieden gerungen worden sei und in dem sich Albert Schweitzer, Anlässlich seines Münster-Aufenthaltes im Jahre 1959 in das Goldene Buch der Stadt eingetragen habe. Als Würdigung und Dank der Stadt Münster für die hilfreiche und vom christlichen Glauben geprägte Arbeit für den Frieden, versprach der Oberbürgermeister einen finanziellen Beitrag der Stadt für die weitere Stützung des Lambarene-Projektes. Gleichzeitig gab er einen Beschluss des Kulturausschusses bekannt, wonach in den kommenden Monaten eine wichtige Straße im Gebiet des Klinikenneubaues als kleines Zeichen der Dankbarkeit nach dem Arzt und Theologen benannt werden solle.
Der evangelische Theologe, Professor Dr. Karl Heinrich Rengstorf, würdigte anschließend das Werk Schweitzers und zeigte in seinem Vortrag das theologische Erbe Albert Schweitzers auf. Die wenigsten Menschen wissen, dass er als evangelischer Theologe angefangen und dann erst eine medizinische Ausbildung begonnen hat, erinnerte Rengstorf. Dabei hat er nicht richtig umgesattelt, er ist auch als Arzt Theologe geblieben.
Um auch die dritte Komponente im Schweitzerischen Leben zu verdeutlichen - Albert Schweitzer als Philosoph -, versuchte der Hamburger Autor und Journalist, Dr. Harald Steffahn, einen Rundgang durch Schweitzers moralische Landschaft.
Zum Schluss der Feierstunde zum 100 Geburtstag Albert Schweitzers ergriff Lambarene-Kenner und -Mitarbeiter, der münstersche Mediziner Professor Dr. Dr. Hermann Mai, das Wort und dankte den beiden Referenten für ihre hervorragende Biographie des Nobelpreisträgers Schweitzer. Lambarene gab es gestern, gibt es heute und wird es hoffentlich auch morgen geben - wenn alle weiterhin mithelfen. Umrahmt wurde die Feierstunde mit einigen Tondokumenten, die Albert Schweitzer auch auf musikalischem Gebiete unterstrichen: Aufnahmen aus der Kirche zu Günsbach im Elsass, unweit seiner Heimatstadt Kayserberg, wo er Bachsche Orgelmusik gespielt hatte.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 25. November 1974

Neben mehr als 110 Straßennamen aus dem Themenbereich katholisches Münster,  gibt es 14 Straßennamen nach Personen aus dem Bereich der evangelischen Kirche. Es sind die
Albert-Schweitzer-Straße, Bodelschwinghstraße, Bonhoefferstraße, Clemens-Theodor-Perthes-Weg, Dorothea-Petersmann-Weg, Ellen-Scheuner-Weg, Fliednerstraße, Jochen-Klepper-Straße, Junker-Jörg-Platz, Martin-Luther-Straße,
10
Martin-Niemöller-Straße, Paul-Gerhardt-Straße, Wichernstraße und Wilhem-Spieker-Straße.

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