Braunsbergstraße
Benannt nach der Stadt Braunsberg in Ostpreußen, über die Münster die Patenschaft übernommen hat.
    Die Stadt und der Landkreis Braunsberg
    Der Landkreis Braunsberg lag im nördlichen Ermland, diesem größtenteils katholischen
    Gebietsteil der Provinz Ostpreußen. Mit seiner Größe von 946 Quadratkilometern und seinen 62317
    Einwohnern war es im Jahre 1939 der am dichtesten besiedelte Landkreis im Regierungsbezirk
    Königsberg. Die Städte Frauenburg, Mehlsack und Wormditt gehörten zum Kreisgebiet.
    Die gleichnamige Burg wurde 1240 vom Deutschen Orden angelegt, geriet nach einigen Jahren in
    bischöflichen Besitz und war bis 1340 Residenz des Bischofs von Ermland. Die Burgsiedlung
    erhielt 1254 durch Bischof Anselm das lübische Stadtrecht. Im Jahre 1939 hatte Braunsberg 21142
    Einwohner. Seit dem 14. Jahrhundert bereits war Braunsberg Hansestadt. Vielleicht sind die
    ersten Kontakte mit Gesandten der Hansestadt Münster bei den Hansetagen in Lübeck
    erfolgt.
    In späteren Jahrhunderten kam es zu regem Austausch von Gelehrten der Universität Münster und
    dem Lyceum Hosianum in Braunsberg mit seinen theologischen und philosophischen Fakultäten, das
    ab 1912 zu einer staatlichen Akademie erhoben wurde. Professoren und Dozenten wie Johann
    Bernhard Farwick, Johann Heinrich Achterfeld, Johann Heinrich Schülling, Franz Neuhaus, Johann
    Bernhard Busse, Joseph Annegarn, Karl Weyerstraß, Joseph Lortz, Max Meinertz und Bernhard Poschmann lehrten hier
    wie dort.
    Bereits im Ersten Weltkrieg entstand zwischen Münster und Braunsberg eine
    Kriegspatenschaft. So spendete Münster im Rahmen der Ostpreußen-Hilfe u. a. eine Summe
    von 23.000 Mark für Braunsberg.
    Am 17. Juli 1954 kam es zur erneuten Patenschaft der Stadt Münster für den Landkreis und die
    Stadt Braunsberg. Im polnischen Sprachgebrauch wird die Stadt heute Braniewo genannt. Nur
    wenige Kilometer von der Stadt entfernt verläuft heute die sowjetische Grenze.
    Quelle: Westfälische Nachrichten vom 22.10.1982
Es gibt in Münster 12 Straßen nach den Partnerstädten und Städte-Patenschaften. Es sind Beaugencyplatz, Braunsbergstraße, Fresnostraße, Kristiansandstraße, Lailly-en-Val-Platz, Lublinring, Monastirplatz, Mühlhäuser Straße, Orléans-Ring, Rishon-Le-Zion-Ring, Rjasanstraße und York-Ring.
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