Bredeheide
Bredeheide ist ein in dieser Gegend überlieferter Flurname.
    Die Breede zählt zu den häufigsten Flurnamen in Westfalen
    In der plattdeutschen Version war das Wort Breie oder Bree und Brede
    über Jahrhunderte hinweg gang und gäbe und findet sich bis heute im westfälischen Flurnamen
    Breede. Viele Straßen und Wege tragen diesen Namen und auch mach Orts- und Familiennamen gehen
    darauf zurück. Der Essener Ortsteil Bredeney besispielsweise, Straßennamen wie In der
    Breede, Auf der Braie und Strothmannsbrede oder auch Familiennamen wie
    Bredekamp, Schulte Harbreide, Kleibrede oder Brebusch.
    Im Preußischen Urkataster, dem seit 1830 angelegten Verzeichnis aller Flächen Westfalens, ist
    eine Vielzahl weiterer Schreibweisen dokumentiert. Aus der langen Liste, die der Sprachforscher
    Dr. Gunter Müller erarbeitet hat, seien nur einige Beispiele angeführt: Bree, Brete, Bräh,
    Breih oder auch Braye. Bisweilen ist die Schreibweise so entstellt, dass der Ursprung kaum mehr
    erkennbar ist. In Ahsen-Reineberg bei Lübbecke z.B. trägt ein Feldstück den Namen in 'ner
    Bräen. Aber was steckt nun hinter alledem in Westfalen?
    Die Breede war ursprünglich nichts anderes als ein breites Ackerstück. Mit dem Namen
    unterschieden es die Bauern von den lang gestreckten Streifenfluren, die im Mittelalter
    vorherrschten. Schon in einer Kaufurkunde des Jahres 1266 sind Ackerstücke erwähnt, 'qui
    appeltantur twe breden landes', die zwei Breden Land genannt werden.
    Im Laufe der Zeit wandelte sich die Landwirtschaft und mit ihr auch die Benennung der Felder.
    So wurden mit Breede bald alle größeren Feldstücke eines Bauerhofes bezeichnet. Lagen diese
    Feldstücke dann noch in der Nähe des Hofes, waren dies die so genannten "Hofbreiten".
    Die schmalen Streifenparzellen sind aus der Landschaft längst verschwunden. Oft sind sie schon
    im 19. Jahrhundert im Zuge der "Umlegungen" bzw. der Flurbereinigungen zusammengefügt worden.
    Damit ging nicht nur der alte Zuschnitt der Parzellen verloren, sondern es verschwanden auch
    die Flurnamen. (...)
    Quelle: Gisbert Strotdrees in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe,
    Münster, Ausgabe 38/2013, Seite 122
In Münster gibt es 13 Straßennamen mit dem Wort Brede oder Bree und Breie. Es sind die Namen Bredeheide, Bredekamp, Bredewieske, Buckbrede, Diekbree, Disselbrede, Gartenbreie, Krüsbreede, Lindenbreie, Ostenbree, Pohlbrede, Steinbrede und Windbreede.
    Keine Spur von 'Heideromantik'
    Große Flächen der heutigen münsterländischen Parklandschaft waren noch zum Anfang des
    19. Jahrhunderts verarmte, ausgezehrte Heidelandschaft. Diese Vergangenheit belegen
    50 Straßennamen mit dem Wort -heide.
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