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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Moränenstraße

Stadtbezirk:Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk: Hiltrup-Mitte
Entstehung: 1947
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Moränen sind das Gestein, das von Gletschern bei ihrer Bewegung mitbewegt oder aufgehäuft wird. Moränen sind auch die im Gelände erkennbaren Formationen. Sie bestehen aus einem Gemisch aus Erde, Sand, Schotter und Gesteinsbrocken.

Durch das Stadtgebiet Münster zieht sich auf der Linie von Nienberge nach Albersloh ein Sand- bzw. Kiessandrücken, den eine Eiszeit hier abgeladen hat. Der Sandrücken liegt bis zu 10 m hoch.
Der Höhenzug findet sich in einigen Straßennamen wieder: Am Berg Fidel, Geiststraße, Hochstraße, Hohe Geest, Hohe Geist, Hohe Ward und Moränenstraße. Im Gegensatz dazu liegen neben dem Höhenzug der Dahlweg und die Straße Im Dahl tiefer.

Die Münstersche Kreideschüssel
Das Erscheinungsbild der Landschaft, ob Ebene oder Gebirge, wird vor allem von ihrer Geologie, also den Gesteinen im Untergrund bestimmt. (...) Um die geologischen Vorgänge, die die Erdoberfläche gestaltet haben und meist viele Millionen Jahre zurückliegen, verstehen zu können, braucht man als Laie oft viel Phantasie und ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen.
Das Münstersche Kreidebecken beispielsweise muss man sich als einen Satz sehr flacher Schüsseln, bestehend aus verschiedenen übereinanderliegenden Gesteinsschichten, vorstellen. Mit insgesamt fast 2000 m Mächtigkeit liegen Sedimente im Untergrund, die vorwiegend aus fossilienreichem Kalk bestehen und in Zeiten entstanden sind, als noch warme Meere das Gebiet des heutigen Münsterlandes bedeckten. Diese Kalk- und Mergelgesteine der Oberkreide sind heute ein wichtiger Rohstoff für die Zementindustrie und einige andere Wirtschaftszweige.
Im Nordosten und Osten ist der Rand des Kreidebeckens deutlich aufgebogen und teilweise auch überkippt. Diese Gesteine bilden den Teutoburger Wald und das südlich angrenzende Eggegebirge. An vielen Stellen des Teutoburger Waldes ragt der sehr harte Osning-Sandstein heraus und bildet beispielsweise die bizarre Formation der Externsteine.
Als Folge der Eiszeiten sind die Kreidegesteine im Münsterschen Becken fast überall mit Lockergesteinen wie Schmelzwassersanden, Geschiebemergeln oder Löß überdeckt worden. Diese Sedimente der jüngeren Erdgeschichte - wobei jünger in diesem Zusammenhang immer mehrere zehntausend Jahre bedeutet - können bis zu 30 m mächtig sein und lagern verhältnismäßig ungestört in weiten Teilen der Westfälischen Bucht.
Quelle:Landschaftsverband Westfalen Lippe, Westfälisches Amt für Landes- und Baupflege, Westfalen Quer, Münster 1998

Die Straße hieß vor dem 29.3.1947 Weddigenstraße wie die Otto-Weddigen-Straße.