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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Richard-Wagner-Straße

Stadtbezirk:Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk: Hiltrup-Mitte
Entstehung: 1967
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Benannt nach Richard Wagner, (1813-1883), Komponist

Zum Dichter fühlte Richard Wagner sich schon als Halbwüchsiger berufen. Seine Schwestern machten sich - sehr zu seinem Verdruss - über seine blutig-pathetischen Versuche lustig. Ein Autor einer Operndramatik, verstanden als Erneuerung antiken Theaters und Schöpfung einer nationalen deutschen Kunst in einem, ist aus Richard Wagner geworden; Komponist und Textdichter, Musiker und Schriftsteller zugleich.
Beethovens Fidelio und Webers Freischütz entzündeten das Interesse an seiner Mission. Früh geweckt war die Neugier am Theater durch seinen Stiefvater, den Schauspieler Ludwig Geyer. Als Musikstudent in Leipzig schrieb er erste Kompositionen und entwarf seinen früheren Opernplan Die Hochzeit (1832). Die Grundthemen einer Berührung von Menschen und Geisterwelt und der Erlösung durch die Liebe der Frau werden bereits in der ersten ganz erhaltenen Oper Die Feen angeschlagen. Seit der Zeit seiner Verpflichtung in Würzburg als Chordirektor (1833) und in Magdeburg als Musikdirektor (1833) war Wagner auch als Musikschriftsteller tätig. Zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Minna Planer, ging er 1837 nach Königsberg, bald darauf nach Riga. Als er dort ohne Engagement quittieren musste, begab er sich per Schiff nach London (die während der Fahrt erlebten Stürme haben ihn angeblich zur musikalischen Gestalt seines Fliegenden Holländers inspiriert) und traf im Herbst 1839 in Paris ein, wo sich seine baldige Berühmtheit allerdings nicht wie erhofft einstellte. Seine musikdramatischen Pläne nahm er von Paris nach Berlin, dann Dresden mit, wo 1842 der Rienzi und 1845 der Tannhäuser uraufgeführt wurden.
Als Barrikadenkämpfer von 1849 war Wagner als Hofkapellmeister nicht mehr tragbar und musste Deutschland verlassen; im Schweizer Exil stellte er bald fest, dass Neugestalten, nicht die Revolution, sein Beruf war. 1850 entstand die Schrift über Das Judentum in der Musik, die Wagner als dezidierten Antisemiten zu erkennen gibt; mit Oper und Dramen begründete er 1851 theoretisch seine Zukunftsmusik theatralischer und sinfonischer Einheit, die in seinen Werken Lohengrin, Der Ring der Nibelungen, Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg Gestalt wurde. Aus beinah auswegloser Situation, von Schulden überhäuft, rettete ihn König Ludwig II. von Bayern 1864; aus München wurde Wagner allerdings vom Bayrischen Kabinett wieder vertrieben. Bis er sich mit den Bayreuther Festspielen nach 1871 selbst ein Denkmal setzen konnte, lebte er mit Cosima von Bülow, der Tochter Franz Liszts in Triebschen bei Luzern. Bayreuth als Ort nationaler Kunst war auch politisches Bekenntnis: Ohne Deutschlands Größe war meine Kunst ein Traum. 1876 eröffneten die Festspiele mit den Nibelungen; 1882, ein Jahr vor Wagners Tod, wurde hier der Parsifal uraufgeführt.
Autor: Peter Schütze
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001

In Hiltrup-Mitte gibt es ein Gebiet mit Straßennamen aus dem Themenbereich Komponisten und Musiker. Es sind die Straßennamen
Beethovenstraße, Brahmsstraße, Händelstraße, Johann-Strauß-Straße, Lisztstraße, Max-Reger-Straße, Mozartstraße, Richard-Wagner-Straße, Schubertstraße, Schumannstraße und Von-Flotow-Straße.

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