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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Sonnenbergweg

Stadtbezirk:Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk: Berg Fidel
Entstehung: 1974
Amtsblatt: 20/1974
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Benannt nach Franz von Sonnenberg, *1779 Münster, †1805, Dichter

Franz von Sonnenberg, *5.9.1779 Münster, †22.11.1805 Jena, Schriftsteller.
In der Geschichte der deutschen Literatur von 1870 seht kurz und schlicht: Sonnenberg wäre bei harmonischer Ausbildung seiner gewaltigen Eigenschaften einer der bedeutendsten Dichter Deutschlands geworden. Eine seltsame Erscheinung war dieser Mann, der mit Hölderlin, Klopstock und Kleist verglichen wurde. Mit Hölderlin teilte er das Schicksal schwacher Nerven und einer unglücklichen Liebe, mit Klopstock die Themen seiner Literatur und mit Kleist den frühen Freitod. In seinem Wesen war Sonnenberg ganz und gar unwestfälisch, er war überspannt, genial und verwirrt, hellsichtig und düster zugleich. 1779 wurde Sonnenberg als Sohn eines fürstbischöflichen Hauptmannes in Münster geboren. Mit den Mitgliedern des Kreises von Münster war er zeitweilig befreundet, aber es zog ihn bald fort aus Westfalen. Er ging nach Jena und verfasste dort Werke von gewaltigem literarischem Anspruch wie Das Weltende und das vierbändige Werk Donatoa. Zu seiner Zeit wurde Sonnenbergs Dichtung hoch geschätzt. Aber schon bald nach seinem Tod gerieten Person und Werk in Vergessenheit. Nichts zeugt in Münster von diesem Mann, der mit 26 Jahren durch Freitod aus dem Leben schied. Selbst das Grab in Jena war schon einige Jahre nach seinem Tod nicht mehr aufzufinden.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Die Straße hieß vor 1975 Vennemannsweg.

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