A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Zeppelinstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Schlachthof
Entstehung: 1928
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Das Straßennamenschild

Benannt nach Ferdinand Graf von Zeppelin, Luftschiff-Konstrukteur, 1838-1917

Graf Ferdinand von Zeppelin entstammte einer Mecklenburgischen Adelsfamilie, deren einer Zweig im Württembergischen sesshaft wurde. Er verbachte seine Jugend auf dem elterlichen Gut Girsberg bei Konstanz. Seine Ausbildung erhielt er auf der Poly-Technischen Schule in Stuttgart und der Kriegsschule in Ludwigsburg. Als Leutnant in einem württemb. Infanterie-Regiment ließ er sich für 1 Jahr zum Studium an der Universität Tübingen beurlauben. Danach wurde er in die militärische Ingenieurabteilung nach Ludwigsburg versetzt. Häufige Reisen führten ihn nach Wien, Triest, Genua, Paris, Antwerpen, London. Als militärischer Beobachter nahm er am amerikanischen Bürgerkrieg teil und interessierte sich besonders für den Einsatz von Beobachtungs-Ballons. Von 1865-1867 diente er in der Adjutantur beim württembergischen König Karl und war als Erzieher des Thronfolgers tätig.
Nach kurzem Aufenthalt in der württ. Botschaft in Berlin nahm er am Krieg 1870/71 als begeisterter Bismarck-Verehrer teil. Dann folgten Truppenführer-Positionen in den Garnison-Städten Straßburg, Ulm und Saarburg. Dort nahm Graf Zeppelin 1891 als General-Leutnant seinen Abschied vom militärischen und diplomatischen Dienst.
Erst jetzt widmete er sich dem Luftschiffbau. Er konstruierte das erste lenkbare Starr-Luftschiff L.Z. 1, nachdem er 1892 die Ingenieure Theodor Kober und Ludwig Dürr und ab 1905 auch Hugo Eckener für seine neuen Ideen hatte gewinnen können. In Manzell bei Friedrichshafen am Bodensee konnte das L.Z. 1 gebaut werden. Es startete am 3.7.1900. Es besaß nahezu alle wichtigen Merkmale der insgesamt 129 späteren Luftschiffe: die schlanke Form, die einzelnen Gaszellen für Wasserstoff im Inneren, das starre Gerippe aus Aluminium. Die Geschwindigkeit erhielt das Luftschiff erst durch 2, später mehrere Daimler-Benz-Motoren mit erst je 15, später je 150 PS-Leistung. Nach vielen Rückschlägen und finanziellen Engpässen gelang es erst LZ 4, einen längeren Flug bis Mainz durchzuführen. Es verbrannte jedoch bei einer Schlecht-Wetter-Landung in Echterdingen 1908.
Trotzdem war der Jubel in Deutschland groß und brachte 6 Millionen Mark an Spenden für die Weiterentwicklung. Auch die Hasper Bevölkerung trug mit 2300 Mark dazu bei. Nun war auch das Kriegsministerium in Berlin zur Unterstützung der Zeppelin'schen Ideen bereit. 1909 wurde die Luftschiffbau Zeppelin GmbH gegründet. LZ 6 erreichte Berlin und wurde vom Kaiser und von der Bevölkerung stürmisch begrüßt. Das neue Schiff schaffte mit 250 unfallfreien Flügen den endgültigen Durchbruch. Im 1. Weltkrieg wurden die Ballons auch militärisch eingesetzt, nicht zuletzt für die Bombardierung Londons. Graf Zeppelin starb am 8.3.1917. Seine getreuen Mitarbeiter führten unter Hugo Eckener die Luftschiff-Entwicklung nach dem Krieg weiter.
Autor: Günther Osthaus
Quelle: Liselotte Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001


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Ein Zeppelin über der Loddenheide 1931

Eine der größten Attraktionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Münster war die Landung des Zeppelin-Luftschiffes Victoria-Luise im Jahre 1912 auf der Loddenheide.

Bei der Veranstaltung der 1. Deutschen Internationalen Ballonwettfahrt am 15. Juni 1930 landete das Luftschiff Graf Zeppelin auf dem Flugplatz Loddenheide.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Die Luftschifffahrt war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts populäres Tagesthema. Zu der Zeit wurden in Münster westlich der Gartenstraße Straßen nach den Pionieren der Luftschifffahrt Zeppelinstraße (1928), Ludwig-Dürr-Straße und Eckenerstraße (1931) benannt.