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Migrationsleitbild
Aktualisiertes Leitbild „Migration und Integration“ der Stadt Münster
Am 3. April 2019 hat der Rat der Stadt Münster die dritte Auflage des Leitbildes „Migration und Integration“ verabschiedet und erkennt damit die Vielfalt der Stadtgesellschaft als Bereicherung an. Seit 10 Jahren ist das Leitbild Grundlage und Zielsetzung der Migrationsarbeit in Münster und zugleich Voraussetzung für die Landesförderung des Kommunalen Integrationszentrums. Angesichts neuer gesellschaftlicher Herausforderungen wird es alle fünf Jahre systematisch fortgeschrieben.
Zum Überarbeitungsprozess von Oktober 2018 – Januar 2019 hatten Stadtverwaltung und Integrationsrat die Vertreterinnen und Vertreter des Rats, der Freien Wohlfahrtspflege, Glaubensgemeinschaften, Wohnungsgesellschaften, aus Sportvereinen, Ehrenamtsinitiativen, Migrantenselbstorganisationen, kulturellen und sozialen Einrichtungen und Vereinen, Polizei, Wohnungsunternehmen, Verbänden, Bildungseinrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen, der öffentlichen Verwaltungen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürgern der Stadt eingeladen. Insgesamt waren über 200 Engagierte an der Aktualisierung beteiligt, die unter Federführung des Kommunalen Integrationszentrums in Zusammenarbeit mit dem Integrationsrat durchgeführt wurde. Moderiert hat Überarbeitungsprozess das Institut für Geographie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Was ist neu?
Noch stärker als im ersten Leitbild 2008 und dessen Überarbeitung von 2014 wird Integration als Querschnittsaufgabe betrachtet, der es vernetzt und sozialräumlich orientiert zu begegnen gilt. Außerdem wird die Überwindung von Rassismus und Diskriminierung, interkulturelle Kompetenz, Gendersensibilität und der Abbau von Vorurteilen als zentrale gemeinsame Aufgabe wahrgenommen. Die Aktualisierung umfasst zudem passendere Titel für einzelne Handlungsfelder. Beispielsweise stehen im Handlungsfeld „Bildung und Sprachen“ nun nicht nur der Deutschspracherwerb, sondern auch Mehrsprachigkeit sowie die Mutter-, Herkunfts- und Familiensprachen im Mittelpunkt. Auch neue Handlungsfelder haben ihren Eingang in das Leitbild gefunden. Erstmalig werden so auch „(Politische) Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement“, „Freizeit“ und „Religion“ genannt. Das Handlungsfeld „Interkulturelle Öffnung der öffentlichen Verwaltungen“ bezieht sich nicht nur auf die Stadtverwaltung, sondern auch auf die Verwaltungen in Münster insgesamt und bezieht auch Wohlfahrtsverbänden und weitere Träger mit ein. In allen Bereichen soll eine verbesserte Teilhabe von Menschen mit Migrationsvorgeschichte ermöglicht werden.
Wie geht es nun weiter?
In den Neuerungen spiegelt sich die breite stadtgesellschaftliche Beteiligung und Verantwortlichkeit für das Leitbild wieder. Nicht nur hauptamtliche Akteure der Stadtverwaltung sind nun an der Umsetzung und Evaluation des Leitbildes beteiligt, sondern auch die Engagierten der Zivilgesellschaft. Das Kommunale Integrationszentrum begleitet auch den Umsetzungsprozess in Arbeitskreisen, Fachgesprächen und Workshops.