Brecht notiert im Arbeitsjournal: „Seine Weisheit ist umwerfend. Seine Unzerstörbarkeit macht ihn zum unerschöpflichen Objekt des Missbrauchs und zugleich zum Nährboden der Befreiung.“ (Arbeitsjournal 25.5.1943).
Der nationalsozialistische Psychiater Prof. Werner Villinger bezeichnete 1941 „seelisch abnorme“ Menschen als Gefahr. Seine Erfahrungen im ersten Weltkrieg hätten ihm gezeigt, „wie gerade die seelisch Abnormen gegen Kriegsende zu einer immer größeren Gefahr für den inneren Bestand und Halt des besten Heeres der Welt wurden und schließlich dessen vorher glänzend bewährte Zucht und Ordnung in einem nie für möglich gehaltenen Ausmaß untergrub, ja, weithin zerstörten“ (zit. nach Schepker u.a. 2017, S. 148). Die Gefahr, die diese Menschen für das Funktionieren des Militärs darstellten, rechtfertigte deren Ausschaltung.
Das Theater in der Kreide inszeniert spektakulär gegen jede Erwartung, mit viel Turbulenz, reichlich Improvisation und deftigem Spaß. Gegen Krieg und Unterdrückung. Ein vergnügliches Volkstheater im wahrsten Sinne des Wortes.
Regie: Reinhard Stähling
Einlass: 18 Uhr
Eintritt (ab): frei
Veranstalter: Theater in der Kreide, Reinhard Stähling