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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
15. Das Residenzschloss
Obwohl Fürstbischof und Adel seit 1700 zunehmend in der Stadt Hof hielten, fehlte in Münster eine standesgemäße Residenz für den Landesherrn. Auf dem Gebiet der zuvor abgebrochenen Zitadelle plante Johann Conrad Schlaun auf Initiative der Landstände in spätbarockem Stil eine großzügige Schlossanlage mit zahlreichen Nebengebäuden und französischem Barockgarten. Unter Fürstbischof Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels wurde 1767 mit dem Bau der Anlage begonnen. Nach Schlauns Tod 1773 vollendete Wilhelm Ferdinand Lipper Innenausstattung und Garten des Schlosses in frühklassizistischer Formensprache. Nur wenige der geplanten Nebengebäude wurden realisiert.

Das im Zweiten Weltkrieg durch Bomben nahezu völlig zerstörte Schloss wurde nur im Außenbau wiederhergestellt. Im Fundus des Stadttheaters befanden sich seit Kriegsende für nahezu fünfzig Jahre originale Sitzmöbel von Wilhelm Ferdinand Lipper. Die sorgfältig restaurierten Möbel gehören zu den wenigen erhaltenen originalen Ausstattungsstücken des münsterischen Schlosses.