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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
16. Der Klassizismus
Der Entdeckung von Herculaneum (1737) und Pompeji (1748) folgte in ganz Europa eine Begeisterung für die klassische Antike, an der sich die Kunst des Klassizismus orientierte. Dieser Stil prägte auch in Münster die Zeit von etwa 1770 bis 1820/1830 in nahezu allen Lebensbereichen.
Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts baute Wilhelm Ferdinand Lipper das Komödienhaus am Roggenmarkt und den Romberger Hof an der Neubrückenstraße in klassizistischer Formensprache. Johann Christoph Rincklake war der bedeutendste Porträtmaler zu dieser Zeit in Münster, der vor allem den münsterländischen Adel in individuellen Bildnissen festhielt. Auch das Kunstgewerbe wie etwa Silber und Porzellan war ganz von antikisierenden Dekorformen geprägt. Während münsterische Silberschmiede hochwertige Stücke anfertigten, musste Porzellan aus entfernt liegenden Manufakturen importiert werden.