Seiteninhalt
33 Kabinette zur Stadtgeschichte
3. Die Hansestadt
Die münsterischen Bürger rangen dem Bischof als Stadtherrn zunehmend wichtige Rechte ab. Die Stadt wurde vom Rat regiert, der seit 1350/80 im Rathaus residierte. Gleichzeitig begann der wirtschaftliche Aufstieg. Fernhandelskaufleute waren im gesamten mittel- und nordeuropäischen Raum tätig. Die westfälischen Städte schlossen Bündnisse zum Schutze ihrer Kaufleute ab. Münster übernahm eine führende Rolle in der Städtehanse für Westfalen und löste schließlich Köln als Vorort des Westfälischen Quartiers ab.
Die Handwerker schlossen sich in Gilden (erster Beleg 1354) zusammen und erhielten das Recht auf politische Mitbestimmung.
Als eigenständige soziale Gruppe lebten auch Juden friedlich in Münster. Sie galten 1348/49 als "Schuldige" der Pestepidemie und wurden verfolgt und aus der Stadt vertrieben.