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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
4. Stiftungen im Spätmittelalter
Die mittelalterlichen Menschen erlebten den Tod vorbereitet. In vielen Testamenten wurde die Familie oftmals erst berücksichtigt, wenn die Verfügungen für das Seelenheil erfüllt waren. Die meisten Formen der Jenseitsvorsorge führten zu sozialem Handeln. In Münster wurde dies durch das Errichten von Armenhäusern sichtbar. Aber auch im geistlichen Bereich erfolgten z.B. Altarstiftungen, die zur Blüte der Handwerkskunst im Spätmittelalter beitrugen.

Die Toten bedurften des Gedenkens der Lebenden, um nicht lange Leidenszeiten im Fegefeuer zu verbringen. Die Armen als Vertreter der Toten hatten ein Recht auf Almosen, das durch die Gegengabe des Gebets für die Stifter entgolten wurde. So konnten die Wohltäter aufgrund ihrer Stiftung sicher sein, dass die Empfänger ihrer Pflicht des fürbittenden Gebets nachkommen.