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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
9. Der Maler Johann Bockhorst
Nur wenige Quellen liefern gesicherte Daten über Leben und Werk von Johann Bockhorst. Um 1604 geboren, besuchte er das von Jesuiten geführte Gymnasium Paulinum in Münster. Um 1626 ging er nach Antwerpen – einem Zentrum der europäischen Barockmalerei –, um Maler zu werden. Als Schüler von Jacob Jordaens kam er in engen Kontakt zu Peter Paul Rubens und Anton van Dyck. Im Jahr 1633/1634 wurde er in die Malergilde von Antwerpen aufgenommen. Zwei längere Studienreisen nach Italien ermöglichten ihm die Auseinandersetzung mit der italienischen Malerei des Barock.
Auch in seiner Geburtsstadt Münster hielt er sich häufiger auf, vermutlich arbeitete er auch dort und fertigte mehrere noch heute erhaltene Altarbilder für münsterische Kirchen an wie etwa das für die Martinikirche. 1668 starb Johann Bockhorst in Antwerpen als bedeutender und geschätzter Maler. Bockhorsts Malweise, Bildkomposition und -inhalte sind stark von Rubens und van Dyck geprägt. Mit beiden Künstlern hatte er eng zusammengearbeitet und auch teilweise deren unvollendet gebliebene Werke vollendet. Er gilt heute als einer der führenden Künstler des 17. Jahrhunderts aus Deutschland.