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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
19.1 Die Universität in Münster
Die Universität in Münster blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Bereits 1631 wurde ein kaiserliches Diplom zur Gründung erlassen. Doch die politischen Ereignisse während des 30-jährigen Krieges brachten die Initiative zum Stillstand. Erst Minister Franz von Fürstenberg engagierte sich unter Fürstbischof Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels erfolgreich für die Universität, die 1780 feierlich eröffnet wurde. Das Vermögen des aufgelösten Liebfrauen-Stifts und des Jesuitenordens diente als Gründungskapital.
Unter preußischer Herrschaft wurde die Universität in Münster 1818 zu einer philosophisch-theologischen Ausbildungsanstalt zurückgestuft. Jahrzehntelange Verhandlungen zwischen Münster und Berlin setzten ein, bis die Streitigkeiten beigelegt und Münster wieder Hochschulsitz wurde. Das preußische Abgeordnetenhaus beschloss 1902 die Gründung einer juristischen Fakultät in Münster. Zu Ehren des preußischen Königs und deutschen Kaisers Wilhelm II. heißt die Hochschule seit 1907 Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Sie entwickelte sich bis zur Jahrtausendwende zu einer der größten Hochschulen Deutschlands.