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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
19.2 Annette von Droste-Hülshoff
Annette von Droste-Hülshoff wurde am 12. Januar 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster geboren. Nach dem Tod des Vaters 1826 lebte sie mit ihrer Mutter und der Schwester Jenny auf Haus Rüschhaus. Erst als 41-Jährige wagte sie es 1838 zum ersten Mal, Gedichte zu veröffentlichen. Das Buch hatte keinen Erfolg. Vor allem von der Familie und in Adelskreisen wurde es abgelehnt.
In dieser Zeit begann ihre enge Freundschaft mit dem 17 Jahre jüngeren Levin Schücking, der sie in ihrer Arbeit bestärkte. Als sie im Winter 1841/1842 mit ihm bei ihrer Schwester in Meersburg am Bodensee weilte, entstanden innerhalb kurzer Zeit viele ihrer bekanntesten Gedichte. Schücking kümmerte sich auch um die Veröffentlichung ihrer Werke in dem renommierten Stuttgarter Cotta Verlag. Hier erschien 1842 die Erzählung „Die Judenbuche“, die den Erfolg der Dichterin begründete. Der zweite Gedichtband der Droste, 1844 ebenfalls bei Cotta erschienen, fand in der literarischen Welt Beachtung.
Die letzten Jahre der Dichterin waren von Krankheit überschattet. Sie starb am 24. Mai 1848 in Meersburg. Die Verpflichtungen, die ihr durch Familie und Gesellschaft auferlegt waren, hat sie immer selbstverständlich auf sich genommen. Ihre schriftstellerische Arbeit betrieb sie daneben beharrlich, auch wenn sie sich die Zeit dafür manchmal erlisten und ertrotzen musste.