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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
22.2 Fotopionier Friedrich Hundt
Nicht einmal ein Jahr nachdem 1839 in Paris die Erfindung der Fotografie durch Jacques Louis Daguerre bekannt gemacht worden war, fertigte Friedrich Hundt ebenfalls Aufnahmen in diesem bahnbrechenden Verfahren an. Damit begann auch in Münster der Siegeszug der Fotografie.
Auf welchen Wegen der gelernte Knopfmacher dazu kam, sich der ebenso aufwändigen wie teuren Fotografie zuzuwenden, ist nicht bekannt. Im Mai 1840 stellte Hundt erstmals seine nach der neuen Erfindung angefertigten Lichtbilder auf versilberten Metallplatten aus. Jeder, der es sich leisten konnte, ließ sich nun von Hundt in einer Daguerreotypie verewigen. Seit Ende der 1840er Jahre begann Friedrich Hundt auch mit dem Verfahren der Negativ-Positiv-Fotografie auf Papier zu experimentieren. 1851 erhielt Hundt auf der ersten Weltausstellung in London den ersten Preis für Fotografie für eine Papiermontage. 1887 verstarb er in Münster als geachteter und wohlhabender Bürger, der das angesehenste Fotoatelier der Stadt betrieb. Die hier gezeigten Objekte stammen sämtlich aus seinem Nachlass. Auch wenn Hundts Name bald in Vergessenheit geriet, hat er sich vor allem durch seine über das übliche Maß weit hinaus gehenden künstlerischen Aufnahmen einen bedeutenden Platz unter den Fotopionieren Westfalens gesichert.