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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
26. Münster Jahrmarkt: der Send
Der Send ist der münsterische Jahrmarkt, der heute noch dreimal im Jahr abgehalten wird. Die Bezeichnung „Send“ ist abgeleitet von „Synode“, der Versammlung von Geistlichen und Laien des Bistums unter Vorsitz des Bischofs (erstmals 889 erwähnt). Seit dem 11. Jahrhundert schloss sich an die Synode ein privilegierter Jahrmarkt, ein Freimarkt, an, auf dem auswärtige Kaufleute ihre Waren anbieten durften. Zeichen der Marktfreiheit und des von einheimischen und auswärtigen Händlern einzuhaltenden Marktfriedens war seit 1578 das am Rathaus ausgesteckte Sendschwert. Eine Kopie dieses Schwertes wird noch heute zu Beginn des Sends am Rathaus angebracht. In der übrigen Zeit wird dieses Symbol in der Bürgerhalle des Rathauses gezeigt.
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war der Send in erster Linie Verkaufsmarkt. Erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts sind Karussells, Schießhallen, Schaugeschäfte und vieles mehr nachweisbar. Heute bestimmen sie neben den vielfältigen Imbissständen das Bild des münsterischen Sends, der nun weitgehend den Charakter eines Vergnügungsmarktes hat.