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Glanzlichter der Sammlung
Kabinett 19.2: Der erste Gedichtband von Annette von Droste-Hülshoff
Am 11. August 1838 erschien der erste Gedichtband der 41-jährigen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) unter dem Halbpseudonym "Annette Elisabeth v. D.… H…." in der Aschendorff'schen Buchhandlung zu Münster. Von den 400 gedruckten Exemplaren wurden zu Lebzeiten der Dichterin nur 74 Exemplare verkauft. Vor allem von der Familie und in Adelskreisen wurde das Bändchen abgelehnt, denn für ein adeliges Fräulein war das Publizieren unschicklich.
Bereits als Kind besaß sie großes dichterisches Talent. Der münsterische Literat Friedrich Raßmann bat die zwölfjährige Annette um einen Beitrag für den ersten Jahrgang seines poetischen Taschenbuchs. Die Motive für ihre Dichtkunst fand die Dichterin in ihrer westfälischen Heimat. Sie war eine wache Beobachterin und erfasste Natur und Menschen mit scharfem und humorvollem Blick. 1842 wurde ihre Novelle "Die Judenbuche" veröffentlicht, die ihr erstmals große Beachtung in literarischen Kreisen brachte. 1844 erschien ein umfangreicher Gedichtband, der ebenfalls ein Erfolg wurde.