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Glanzlichter der Sammlung
Kabinett 33: "0023" von Fritz Levedag
Als blicke man in das Innere einer Mechanik – diese Assoziation wird beim Betrachten des abstrakten Ölgemäldes des münsterischen Künstlers Fritz Levedag (1899–1951) geweckt. "0023" ist ein wichtiges Werk des Malers, der am Bauhaus in Dessau bei Wassily Kandinsky und Paul Klee studierte. Er beschritt konsequent seinen Weg zur abstrakten Malerei und entwickelte eine eigenständige komplexe Farb- und Formenlehre. Im Laufe seines Schaffens fand er zu immer intensiveren Form- und Farbstudien, welche Gegenstände in ihre Grundformen bzw. geometrische Formen wie Linien, Winkel, Kreise oder Vielecke auflösten. Das Gemälde des Stadtmuseums aus den späten 1940er Jahren besteht aus dynamischen Formen wie Wellenlinien oder einem Pfeil. Der Künstler erzeugt mit ihnen das Gefühl einer Bewegung nach rechts. Levedags künstlerischer Werdegang war stets von Geldsorgen und durch die negativen Auswirkungen der nationalsozialistischen Kunstpolitik geprägt. Aber trotz der öffentlichen Diffamierung als entarteter Künstler blieb er seiner abstrakten Kunstauffassung treu.