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Münster im Modell
Prinzipalmarkt 11
In Anlehnung an Geisbergs Rekonstruktion der Fassade des Hauses Prinzipalmarkt 11 in den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen ist das Modell mit weitreichenden Modifikationen durch Detlef Dreßler (Stadtmuseum) und den Modellbauer Dieter Maas ausgeführt worden. Dieses Gebäude wurde ausgewählt, um ein typisches mittelalterliches Bürgerhaus des Prinzipalmarktes vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zeigen zu können.
Bauten aus Stein verlangen ein hohes Maß an Fachwissen und Arbeitsorganisation. Die Steine waren zu brechen und mussten auf dem Landweg auf schweren Ochsenkarren aus den Baumbergen nach Münster gebracht und bearbeitet werden. Für einen Steinbau benötigte man Spezialkenntnisse z.B. in der Steinmetztechnik und beim Wölben. An den Häusern am Prinzipalmarkt sind architektonische Gliederungen und figürlicher Schmuck als Steinmetzarbeit fester Bestandteil der Fassaden. Der Steinbau bot außerdem den besten Feuerschutz. Unser Hausmodell umfasste wie viele Gebäude am Prinzipalmarkt nicht nur das repräsentative Haupthaus, sondern auch ein so genanntes "halbes Haus" oder Beihaus, das im Osten an das Haupthaus angebaut ist und in Münster als Steinwerk bezeichnet wird.
Dem Anliegen, sich nach außen im Steinbau zu zeigen, folgten im Allgemeinen die Innenräume nicht. Schon aus klimatischen Gründen wohnte man insbesondere in Norddeutschland im Holzbau. Unser Modell gewährt einen Einblick in das Innere des Hauses und zeigt dort u.a. ein Kontor. Dies ist nicht als Rekonstruktion für den Prinzipalmarkt 11 zu werten, sondern idealtypisch zu verstehen: Am Prinzipalmarkt wohnten viele Kaufleute, so dass mit einer verwandten Raumaufteilung zu rechnen ist.