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Münster im Modell
Münster 1661
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Schon bald nach der Niederlage der Täufer und der Rückeroberung der Stadt durch den münsterischen Fürstbischof im Jahr 1535 erlebte Münster eine neuerliche und langanhaltende Blüte, die sich auch in einer regen Bautätigkeit widerspiegelt. Wichtige Voraussetzung hierfür war, dass Fürstbischof Franz von Waldeck der Stadt 1541 und 1553 die alten Freiheiten und Privilegien wie freie Ratswahl, Gerichtsbarkeit, Militärhoheit, Aufsicht über die Stadtverteidigung, Gesetzgebung und Steuererhebung zurückgab.
Anschaulicher Ausdruck dieser Blütezeit sind etwa die Stiftung von neuen Armenhäusern, die Errichtung von Klöstern sowie von stattlichen öffentlichen und privaten Gebäuden und nicht zuletzt der am Ende des 16. Jahrhunderts beginnende umfangreiche Ausbau der Befestigungsanlagen der Stadt, der seit dem Ausbruch des 30jährigen Krieges 1618 immer weiter vorangetrieben wurde.
Vor allem aufgrund dieser starken Befestigung blieb Münster im Gegensatz zu vielen anderen Städten die Eroberung und Plünderung während des Krieges erspart. Die Verschonung von jeglicher Kriegszerstörung war sicherlich eine Voraussetzung dafür, dass Münster neben Osnabrück als Tagungsort für den ersten europäischen Friedenskongress ausgewählt wurde. Nach fünfjährigen Verhandlungen wurde 1648 im Rathaus zunächst der Spanisch-Niederländische Frieden unterzeichnet, einige Monate später folgte der Westfälische Frieden, der den 30jährigen Krieg beendete.
Während der Friedensverhandlungen hatte Münster einen Höhepunkt städtischer Unabhängigkeit erreicht, den die Stadt auch über den Friedensschluss hinaus bewahren wollte. Der Konflikt mit dem fürstbischöflichen Landesherrn war vorgezeichnet.