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Münster im Modell
Münster 1678

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An dem Modell der Stadt Münster im Jahr 1678 lassen sich die vorausgegangenen historischen Ereignisse, die sich wie kaum zu einer anderen Zeit unmittelbar und äußerst rasch auf die Topografie der Stadt ausgewirkt haben, anschaulich nachvollziehen. Auf den ersten Blick fällt die mächtige Zitadelle ins Auge, die westlich der Stadt errichtet worden ist und die gleichsam das Symbol für die nun vollkommen veränderte rechtliche wie politische Stellung der Stadt ist.
Der 1650 zum Bischof von Münster gewählte Christoph Bernhard von Galen musste sich zunächst um die Durchsetzung seines absoluten Herrschaftsanspruchs bemühen. Zahlreiche Städte des Bistums waren noch von fremden Truppen besetzt, und Münster betrieb die Erhebung zur freien Reichsstadt, um sich den Ansprüchen des Fürstbischofs zu entziehen.
Nach mehreren Belagerungen gelang es ihm 1661, die Stadt Münster einzunehmen und ihr wichtige Selbstverwaltungsrechte zu entziehen.
Unmittelbar nach der städtischen Niederlage begannen 3000 Soldaten mit dem Bau der sternförmigen Zitadelle. Die Stadtmauer im Westen der Stadt wurde niedergelegt und die moderne Festung, die den Namen Paulsburg erhielt, mit breiten Gräben und Erdwällen errichtet. Zwischen Zitadelle und Stadt blieb eine große Freifläche unbebaut - der heutige Schlossplatz -, die ein freies Schussfeld in die Stadt sicherte.
Unter den Christoph Bernhard nachfolgenden Fürstbischöfen begann sich der Ausbau Münsters zur vom Adel geprägten Residenzstadt, zum Verwaltungszentrum und geistig-kulturellen Mittelpunkt der Region auch im Stadtbild durch den Bau von Adelshöfen, Domherrenkurien und Klosteranlagen nachhaltig bemerkbar zu machen.