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Münster im Modell
Münster 1839
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Auf der Grundlage genauer Flurkarten fertigte der Geometer von Manger einen Plan der Stadt im Jahr 1839 mit detaillierter Eintragung von Bebauung und Grundstücksgrenzen an, nach dem dieses Stadtmodell gefertigt wurde. Es veranschaulicht die Veränderungen im Stadtbild, die sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts durch die Anlage der zahlreichen Adelshöfe und die Niederlegung der Befestigungsanlagen ergeben haben. Münster ist dabei aber noch nicht über seine seit dem Mittelalter bestehende Grenze hinausgewachsen.
Im so genannten Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde das jahrhundertealte Fürstbistum Münster aufgehoben. 1815 fiel Münster endgültig an Preußen und wurde zur Hauptstadt der neu gegründeten Provinz Westfalen, was sie bis 1945 bleiben sollte. Mit rund 15000 Einwohnern war Münster die mit Abstand größte Stadt Westfalens, was ebenso wie die historische Funktion als Haupt- und Residenzstadt Grund für die Ansiedlung nahezu aller zentralen Behörden der neuen Provinz in Münster war.
Durch die weitgehende Nutzung bestehender Gebäude für Verwaltung und Militär wirkte sich der Ausbau Münsters als Provinzialhauptstadt zunächst nur wenig auf das traditionelle Stadtbild aus, was im Modell deutlich wird.
Mit der Entstehung der neuen Provinz Westfalen wurde Münster auch zum Sitz des Generalkommandos des VII. Armeekorps, dem alle Truppenteile und militärischen Dienststellen in Westfalen und im nördlichen Rheinland unterstanden. In der Folge entstanden auch erste Kasernenbauten im Zentrum der Stadt.
Als in den 1840/1850er Jahren eine ungeregelte Bebauung außerhalb der durch die Promenade markierten Stadtgrenze einsetzte, begannen erste Überlegungen über eine Eingemeindung, die allerdings erst 1875 vollzogen werden konnte.