A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Am Kreuztor

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Kreuz
Entstehung: 1898
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Blick in die Straße Am Kreuztor

Die Kreuzstraße und das Kreuztor gab es bereits im mittelalterlichen Münster. Durch das Kreuztor zog die große Kreuzprozession, die in schweren Tagen rund um das ursprüngliche Domkirchspiel (identisch mit dem Bezirk des Gogerichtes Bakenfeld; siehe J. Prinz). Das von Bischof Friedrich (1152 - 1168) gestiftete und von den Wiedertäufern zerschlagene große silberne Kreuz wurde auf dieser Prozession mitgeführt.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, etwa 1957

Vor allem die Wiedertäufer hatten das Kreuztor derart verstärkt, dass eine militärische Eroberung von hier nicht möglich war. Dennoch war es ausgerechnet dieses Stadttor, das sich die beiden Verräter ausgesucht hatten, um die bischöflichen Landsknechte in die Stadt zu lassen. 1622 wurden die Wassergräben am Kreuztor zugeschüttet, nachdem es schon lange für den Verkehr geschlossen war. Der Ausbau des Tores zur Schanze erfolgte 1648. Die kleine Parkanlage Kreuzschanze wurde 1899 angelegt.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

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Die historische Karte von Everhard Alerdinck von 1636

Befestigungsanlagen
Um die Stadt Münster, die bereits um 1200 die Größe der heutigen Altstadt erreicht hatte, führte eine hohe Steinmauer auf einem breiten Erdwall. Die Stadtmauer besaß eine Höhe von 8 Metern bei einer Breite von 1,25 Metern. Der um die ganze Stadt führende Wassergraben speiste sich aus dem Wasser der Aa.
Die Stadtmauer besaß elf stark befestigte Stadttore: das Jüdefelder Tor, das Kreuztor, das Bentheimer Tor, (im 16. Jahrhundert geschlossen), das Neubrückentor, das Hörstertor, das Mauritztor, das Servatiitor, das Ludgeritor, das Aegidiitor, das Bispingtor (1536 abgebrochen) und das Frauentor. Die sechs runden Wehrtürme waren: der Buddenturm, der Pulverturm, der Nordostturm (später Zwinger), der Niesingturm, der Büttelsturm und der Windmühlenturm auf dem Bispinghof.
Die Stadttore waren durch außerhalb der Stadttore liegende Torrundells besonders gesichert. Auf den Plattformen der Rundells standen Kanonen. Die Tordurchfahrt, die durch ein Fallgitter geschlossen werden konnte, war fünf Meter breit. Ab 1600 wurden die Befestigungsanlagen durch den Einbau von Schanzen, Halbmonden, Hornwerken und Glacis weiter verstärkt.
Fürstbischof Bernhard von Galen legte nach der Niederwerfung zur besseren Kontrolle der Stadt im Westen eine stark befestigte Zitadelle an. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ließ Franz von Fürstenberg sämtliche Befestigungsanlagen abtragen. Es entstanden die Promenade, das Fürstbischöfliche Residenzschloss, der Neuplatz und der Schlossgarten.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000



Es gibt zehn Straßennamen mit Bezug zur ehemaligen Stadtbefestigung. Es sind
Aegidiitor, Am Kreuztor, Buddenstraße, Hörstertor, Kastellstraße, Kreuzschanze, Mauritztor, Neubrückentor, Promenade und Wehrstraße.