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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Heinrich-Hemsath-Weg

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Kreuz
Entstehung: 2012
Amtsblatt: 11/2012
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Heinrich Hemsath, *24.11.1902 in Münster †14.4.1978, gelernter Schlossermeister und langjähriger Politiker.
Hemsath stammte aus einer Arbeiterfamilie in Münster, Ewaldistraße. Er lernte das Schlosserhandwerk und wurde Schlossermeister. Als Zwanzigjähriger trat er in die SPD ein. Später besuchte der die Arbeiterakademie in Frankfurt, anschließend die Staatsschule für Wirtschaft und Verwaltung in Düsseldorf. Hemsath kehrte nach Münster zurück und war von 1928 bis 1933 Stadtverordneter der SPD, gleichzeitig auch Bezirksleiter des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Während der NS-Zeit wurde er zwei Mal von der Gestapo verhaftet. Politische Betätigung wurde ihm verboten. Nach seiner Haftentlassung arbeitete er als Brauereiarbeiter bis zum Ende der NS-Zeit.
Direkt nach dem Zusammenbruch stellte er sich für kommunale und politische Aufgaben zur Verfügung und war ab Mai 1945 Leiter des Wohlfahrts-, Jugend- und Wohnungsamtes der Stadt Münster. Am 15. Januar 1946 bis 1958 war Heinrich Hemsath Hauptamtlicher 1. Beigeordneter und als Stadtrat auch Stellvertreter des Stadtdirektors.
Hemsath war Mitglied des Landtags Nordrhein Westfalen von 1950 bis 1959 und ab 1956 Arbeits- und Sozialminister in der Regierung von Ministerpräsident Fritz Steinhoff. Ab 1958 war er elf Jahre lang Minister für Arbeit, Volkswohlfahrt und Gesundheitswesen in Hessen. Auch nach seiner aktiven Zeit als Politiker blieb Hemsath engagiert als Vorsitzender der Stiftung für das behinderte Kind in Bonn. Die Stadt Münster ehrte ihn 1972 mit der Paulus-Plakette. Heinrich Hemsath starb am 14.4.1978.
Quelle: Beschlussvorlage V/0364/2012 zur Sitzung der Bezirksvertretung Münster-Mitte am 22.5.2012

Der frühere Franz-Ludwig-Weg
Die Straße hieß seit 1951 Brahmsstraße und wurde vor 1975 auf Grund der Kommunalen Neugliederung am 27.5.1974 umbenannt in Franz-Ludwig-Weg.

Ehre, wem Ehre gebührt?!
Als in den Jahren 2011 und 2012 über NS-belastete Straßennamen in Münster diskutiert wurde, hat die Kommission Straßennamen die Umbenennung des Franz-Ludwig-Weges empfohlen, weil der Musiker und Komponist Franz Ludwig mit zwischen 1933 und 1945 komponierten Werken den Nationalsozialismus verherrlichte und diese im Rahmen von nationalsozialistischen Inszenierungen aufgeführt wurden.
Die Bezirksvertretung Münster-Mitte hat in ihrer Sitzung am 22.5.2012 die Umbenennung des Franz-Ludwig-Weges in Heinrich-Hemsath-Weg beschlossen.