Binationale Begegnung "Den Tätern auf der Spur"

Polizei gesucht!

Foto der Gedenkstätte Majdanek

Im Rahmen der deutsch-polnischen Begegnung soll auch die Gedenkstätte Majdanek besucht werden. Foto: Philipp Erdmann

Der Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster und das Staatliche Museum Majdanek ermöglichen Polizeibediensteten aus Deutschland und Polen eine binationale Begegnung im Rahmen eines Bildungsprojekts zum Holocaust.

Wie im Polizeidienst häufig auch, geht es dabei um die Suche nach Tätern – hier allerdings im historischen Kontext: Aus der Villa ten Hompel in Münster, in der NS-Zeit in Deutschland eine Kommandozentrale der Ordnungspolizei, ergingen Befehle und Weisungen an Polizisten, die sich während der deutschen Besatzung im Einsatz in Polen befanden. Hier begingen sie zahlreiche Verbrechen: Sie gewährleisteten die Bewachung jüdischer Ghettos – etwa in Warschau und Łódź – und realisierten zahlreiche Deportationen in die deutschen Konzentrations- und Mordlager. Außerdem waren sie an der Erschießung tausender Menschen beteiligt. Dies taten sie in ihrer Rolle als staatliches Exekutivorgan – und die meisten Taten blieben juristisch ungesühnt. Die Verbrechen sorgen bis heute auch zwischen Deutschen und Polen für Gesprächsanlässe.

Das deutsch-polnische Projekt der beiden Gedenkstätten bietet jungen Polizistinnen und Polizisten aus Deutschland und Polen Raum für eine besondere binationale Begegnung: Sie begeben sich auf die „Spur der Täter“ an den früheren Stätten polizeilicher Verbrechen in Deutschland und Polen – und leisten einen Beitrag zur Stärkung einer transnationalen Erinnerungskultur.

Mit einem kurzen Motivationsschreiben können sich Polizeianwärter/-innen und -Bedienstete bis einschließlich 27 Jahren aus beiden Ländern bis zum 31. März 2021 für dieses Projekt bewerben. Voraussetzung sind ausreichende Englischkenntnisse um Kommunikation und Austausch zwischen den Teilnehmenden zu gewährleisten. Die Reise wird durch professionelle Historiker betreut und die Programminhalte werden simultan gedolmetscht bzw. auf Deutsch und Polnisch durchgeführt

Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt mit dem Ziel einer bestmöglichen Diversität der Gruppe.

Bei den Programmpunkten im jeweiligen Heimatland organisieren die Teilnehmenden ihre Anreise zu den Auftaktorten Münster bzw. Warschau selbst. Alle weiteren Kosten – Transfers, Übernachtung in Doppelzimmern und Verpflegung in Halbpension – werden übernommen.

Das Bildungsprojekt wird unterstützt von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ) im Rahmen des Förderprogramms „young people“.

Die ausrichtenden Institutionen betrachten den Austausch mit Unterstützung der Stiftung EVZ und des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland als polizeiliche Fortbildung und werden sich bei Bedarf mit dieser institutionellen Unterstützung bei polizeilichen Vorgesetzten auf Anerkennung als Bildungsurlaub einsetzen.

Zu den Eckpunkten der Begegnung:

Teil 1: Auftakt, Kennenlernen und Einführung in die Thematik in Deutschland, 11.-15.8.2021 in der Villa ten Hompel in Münster (mit einer Exkursion nach Dortmund.)

Teil 2: Fortführung in Polen, 11.-19.9.2021 Auftakt in Warschau, anschließender Transfer nach Zamość und Lublin. Es werden u. a. die Gedenkstätten Bełżec, Sobibór und Majdanek besucht.

Rückfragen und Bewerbungen bis zum 31. März 2021 auf Deutsch, Polnisch oder Englisch an Roemer@stadt-muenster.de


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Kontakt

Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster

Tel. 02 51/4 92-71 01
Fax 02 51/4 92-79 18



So sind wir zu erreichen
Per Bus mit Linie 2 und 10 (Haltestelle: Hohenzollernring) und Linie 4 (Haltestelle: Elisabet-Ney-Straße und Villa ten Hompel)

Eingeschränkte Barrierefreiheit

Der Plattformlift des Geschichtsortes ist aktuell leider defekt. Ein barrierefreier Zugang ist daher nur sehr eingeschränkt möglich.

Die Villa ten Hompel verfügt über ein eingeschränkt barrierefreies WC und einen Aufzug (90 cm Breite) bis in den ersten Stock.
Assistenzhunde sind willkommen.

Öffnungszeiten

Ausstellungszeiten
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Sa, So: 14-17 Uhr

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