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Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter

Themen des Newsletters April 2022

Guten Tag!

Berichte über abgeschlossene und laufende Projekte, viele Besuche von Jugendlichen und Erwachsenen, Kooperationspartnern bis hin zu Kolleginnen und Kollegen aus anderen Gedenkstätten haben unsere Arbeit in den letzten Wochen geprägt. Etwas ruhiger als gewohnt wird es dafür in den nächsten Tagen zugehen, denn aufgrund technischer Arbeiten bleibt die "Villa" bis einschließlich 24. April geschlossen. Auch unsere Erreichbarkeit per E-Mail und Telefon ist in dieser Zeit stark eingeschränkt.

Allzu lange währt die "Ruhe" aber nicht, denn schon im Mai stehen wieder einige Gespräche und weitere spannende Veranstaltungen an, zu denen wir Sie gerne einladen! Außerdem ist seit Kurzem unser digitales Ausstellungsprojekt "Demokratie als Feind" online abrufbar und bietet in der Zeit der Osterferien eine Möglichkeit, sich auch ohne einen Ausstellungsbesuch mit der Geschichte zu beschäftigen.

Mehr dazu und was uns sonst noch in den letzten Wochen im Geschichtsort beschäftigt hat, lesen Sie im Folgenden. Ich wünsche Ihnen viele Erkenntnisse bei der Lektüre unseres Newsletters!

Neuigkeiten

Cover des Buches mit historischem Foto von Polizisten bei einer Erschießung

"Nicht ermittelt"

Im Januar 2022 erschien die bereits dritte Auflage des Handbuchs über Polizeibataillone zur Zeit des Nationalsozialismus und deren juristische Aufarbeitung in der Nachkriegszeit. Die ersten beiden Auflagen waren restlos vergriffen. Nun legt Historiker Stefan Klemp eine korrigierte, erweiterte und überarbeitete Auflage vor. Im Interview mit Henrik Oberhag, Teamer im Geschichtsort Villa ten Hompel, sprach er über den neuen Inhalt.

Zum Interview

teilnehmende Schulklasse des Thementages "Demokratie als Feind" steht neben Cornelia Wilkens und Michael Seligmann im Foyer der "Villa"

Demokratie als Feind – neues Onlineangebot der Villa ten Hompel

Am 7. April veröffentlichte die Villa ten Hompel die interaktive Onlineausstellung „Demokratie als Feind. Das völkische Westfalen“. Interessierte können sich auf Spurensuche begeben und anhand lokaler Fallbeispiele im Raum Westfalen einen Einblick erhalten, wie die rechte völkische Bewegung die junge Demokratie der Weimarer Republik (1918–1933) mit verschiedenen Aktionsformen beziehungsweise Mechanismen schwächte.

Schon beim Start des Projektes vor der Pandemie hatte Stadträtin Cornelia Wilkens maßgebliche Weichen gestellt und den besonderen Bildungsauftrag der Villa ten Hompel unterstrichen. Zustande kam das Projekt auch dank des Engagements des Fördervereins der Villa ten Hompel unter damaligem Vorsitz von Dr. Michael Seligmann und des langjährigen Leiters des Geschichtsortes, Dr. Christoph Spieker.

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Ausblick

Filmschnitt aus dem Film "Das Cabinet des Dr. Caligari"

"Was ist schon normal?"

Die Filmreihe Drehbuch Geschichte präsentiert in diesem Jahr zwischen dem 5. April und 25. Mai Spielfilme zum Thema "Psyche und Gesellschaft im Film". Mit "Jakob von Gunten" fand die Reihe einen erfolgreichen Einstieg. Die kommenden Termine der Filmreihe, die vom LWL-Medienzentrum für Westfalen, dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, der LWL-Literaturkommission für Westfalen, dem Geschichtsort, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Westfalen-Lippe, Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V. und Die Linse e. V. veranstaltet und von der LWL-Kulturstiftung gefördert wird, finden sich unter anderem auf der Homepage der "Villa". Den Abschluss findet die Reihe mit dem Film "Das Cabinet des Dr. Caligari".

Mehr Informationen zur Filmreihe

Werbeplakat mit angedeutetem Zaun

"Die Ermittlung": Szenische 24-Stunden-Lesung des Stadtensembles am 8. Mai

Wie konnte das Unglaubliche, die systematischen Ermordungen durch den Nationalsozialismus, geschehen? Wir wollen die Zusammenhänge begreifen und müssen dafür in den Abgrund blicken. Der Dramatiker Peter Weiss verbindet dafür die Form des dokumentarischen Theaterstücks mit der Form des Oratoriums. Peter Weiss nutzte bei der Konzeption die Protokolle des ersten Frankfurter Auschwitzprozesses, an dem er auch selbst von 1963-1965 teilnahm.

Erstmals 1965 aufgeführt, lässt das Theaterstück viel Raum sowohl für den Spielort als auch für die Interpretation. So wird das Stück in Münster an einem besonderen Ort aufgeführt: im Saal des Amtsgerichts Münsters – und dies 24 Stunden in Dauerschleife!

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Informationen, Anmeldung und Tickets

links zwei sitzende Teilnehmende der Führung, die zwei Mitarbeitern der Villa ten Hompel rechts zuhören

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung am Internationalen Museumstag

Regelmäßig führen Mitarbeitende der Villa ten Hompel durch die Dauerausstellung "Geschichte - Gewalt - Gewissen" - so auch am Internationalen Museumstag am Sonntag, 15. Mai! Die Führung beginnt um 15 Uhr und dauert ca. eine Stunde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen zur Führung und zu den Corona-Schutzmaßnahmen

Porträtfoto

"Skandale in Uniform": Radikale Rechte in der Bundeswehr und NVA (1955/56-1998)

Unter diesem Titel findet am 18. Mai um 19 Uhr unser nächstes Mittwochsgespräch statt: Jakob Saß (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam / ZZF) wird dann erste Ergebnisse seines Promotionsprojektes zu Rechtsradikalismus in der Bundeswehr und NVA vorstellen. Welche Spielräume hatten rechtsradikale Soldaten in beiden deutschen Streitkräften? Welche Rolle spielten dabei rehabilitierte ehemalige Wehrmachts- und SS-Offiziere? Wie reagierte der Staat auf die Vorfälle? Und welchen Einfluss hatten öffentliche Skandalisierungen?

Das Gespräch findet in der Villa ten Hompel statt und wird online über Zoom übertragen.

Mehr zur Veranstaltung

Rückblick

Karolin Baumann macht vor einer Ausstellungswand über die Verfolgung von Sinti Notizen

Rassismus und Antiziganismus in Geschichte und Gegenwart polizeilichen und justiziellen Handelns

Seit 56 Jahren ist der 21. März der "Internationale Tag gegen Rassismus". Im privaten und beruflichen Alltag ist rassistische Diskriminierung keine Seltenheit. Fälle wie die Morde des NSU und deren mangelhafte Aufarbeitung zeigen dies nur zu deutlich. Und sie zeigen den Bedarf, für rassistische Denk- und Verhaltensweisen zu sensibilisieren und ihnen entgegenzuwirken. Dieses Ziel verfolgt auch das durch die Stiftung EVZ und das Bundesministerium der Finanzen in der Bildungsagenda NS-Unrecht geförderte Projekt „Das geht mich ja was an!“ des Geschichtsortes: So bildet Rassismus in der Berufsausübung einen Themenschwerpunkt der geschichts- und gegenwartsbezogenen Seminare mit Polizei- und Justizangehörigen, die im Rahmen des Projektes neukonzipiert und weiterentwickelt werden sollen.

Zum Arbeitsbericht der Arbeitsgruppe "Antirassismus"

Auch Antiziganismus ist einer der Themenschwerpunkte, über die Diskussionen mit Polizei- und Justizangehörigen angestoßen werden sollen. Anlässlich des "Internationalen Tags der Roma" am 8. April berichtet auch die Arbeitsgruppe "Antiziganismus" über ihre Überlegungen.

Zum Arbeitsbericht der AG "Antiziganismus"

Vorstandsmitglieder stehen nebeneinander im Foyer der Villa

Generationswechsel im Förderverein der Villa ten Hompel

Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins der Villa ten Hompel am 28. März wurde der Politikwissenschaftler Robert von Olberg (2.v.r.) zum neuen Vorsitzenden gewählt, neu im Vorstand sind zudem die Leiterin des Universitätsarchivs Dr. Sabine Happ (l.) und der Studienrat Klaus Brenken. Alle drei sind mit dem Geschichtsort seit mehreren Jahren auf vielfältige Weise eng verbunden. Mit den Neuwahlen konnte zugleich ein Generationswechsel eingeleitet werden. Weiterhin im Vorstand aktiv sind Schatzmeister Jürgen Düttmann sowie Prof. Dr. Klaus Anderbrügge und Beanka Ganser. Mit großem Dank für sein mehr als 20-jähriges Engagement als Vorsitzender wurde Dr. Michael Seligmann verabschiedet. Auch Maria Vogelpohl galt der Dank der Anwesenden für ihre langjährige tatkräftige Unterstützung in der Vorstandsarbeit.

Mehr zur Fördervereinssitzung

Barbara Manthe spricht mit Mikrofon, im Hintergrund ist ihre Präsentation auf einer Leinwand zu sehen

Rechtsterrorismus und rechte Gewalt in Westdeutschland (1979-1990)

Wer erinnert sich an die Namen der Opfer rechter Gewalt der 1960er- und 1970er-Jahre? Mit dieser einleitenden Frage fand am 30. März die neue Veranstaltungsreihe zum Thema der rechten Gewalt in Deutschland nach 1945 im Rahmen der Mittwochsgespräche einen gelungenen Auftakt in der Villa ten Hompel.
Interessierte, die sowohl in den Räumlichkeiten der Villa ten Hompel als auch über Zoom zugegen und zugeschaltet waren, konnten Dr. Barbara Manthes Ausführungen über ihre Forschungen zu ihrem Schwerpunktthema folgen: Der Geschichte des rechten Terrors bzw. des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik in den 1970er- und 1980er-Jahren.

Zum Rückblick auf die Veranstaltung

Mitarbeitende verschiedener Gedenkstätten tauschen sich im Seminarraum der Villa aus, einige von ihnen sind über Zoom zugeschaltet

Netzwerktreffen "Polizeibildung in Gedenkstätten“

Mitarbeitende verschiedener Gedenkstätten in Deutschland, die sich mit der Bildungsarbeit mit Polizeigruppen beschäftigen, besuchten vor Kurzem die Villa ten Hompel. Mit dabei waren in Präsenz und über Zoom Kolleginnen und Kollegen aus den Gedenkstätten Mittelbau Dora, Buchenwald, Bergen-Belsen und dem Haus der Wannsee-Konferenz. Neben einer Führung durch unsere Dauerausstellung wurde viel diskutiert: Einstiegsmethoden im Voraus und während des Seminars wurden ebenso vorgestellt und kritisch betrachtet wie Diskussionsmodule und verwendete Quellen.

Bei allen unterschiedlichen Voraussetzungen und Geschichten der historischen Orte, Methoden und Schwerpunktsetzungen beschäftigte aber alle Beteiligten eine gemeinsame Fragestellung: Wie können Bezüge zum gegenwärtigen beruflichen Alltag von Polizistinnen und Polizisten hergestellt werden, ganz nach dem Motto „Das geht mich ja was an!“? Angeregt wurde auch, etwa bei mehrtägigen Seminaren zusammenzuarbeiten und sich für Führungen und einzelne Module z. B. über Zoom in anderen Gedenkstätten zuzuschalten.

Nach dem Besuch in Münster freuen sich die Mitarbeitenden der "Villa" nun auf den nächsten Austausch des Netzwerkes und darauf, demnächst bei Seminaren in anderen Gedenkstätten hospitieren zu dürfen.

Horst Wiechers neben der Zeitzeugin Elisheva Lehmann-Cohen Paraira und Stefan Querl

Das Vermächtnis bewahren und weitertragen

Holocaust-Überlebende und Zeitzeuginnen würdigen, deren Vermächtnis wahren und weitertragen: Diese Anliegen verfolgt der Geschichtsort Villa ten Hompel gemeinsam mit „Gegen Vergessen Für Demokratie“, mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, dem Maximilian-Kolbe-Werk und mit vielen anderen Institutionen. So auch mit dem recht jungen Verein namens „Zweitzeugen“, der bundesweit aktiv ist. Er ermutigt ausdrücklich dazu, Projekte und Begegnungen über Generationsgrenzen hinweg zu ermöglichen und sich digital zu vernetzen. Stefan Querl wurde kürzlich in den Beirat gewählt.

Mehr zur Arbeit des Vereins

 

Herzlichen Dank für Ihre Lektüre des Newsletters! Der nächste Newsletter erscheint Mitte Mai 2022.

Informationen aus der Villa ten Hompel finden Sie auch auf unser Homepage www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel, auf Facebook www.facebook.com/villatenhompel, auf unserem YouTube-Kanal www.youtube.com/channel/UCFvRjz6UPpHIkFUMHCbJ5MQ, auf Instagram www.instagram.com/villatenhompel sowie auf Twitter twitter.com/ten_hompel und TikTok https://www.tiktok.com/@villatenhompel.
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Ihre Kim Sommerer

 

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