A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z 

Suche

Donders-Ring

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Josef
Entstehung: 1952
im Stadtplan anzeigen

Im Jahre 1952 wurde die Straße zum Gedenken an den Professor der Universität Münster und Dompropst Dr. Adolf Donders benannt. Donders, der 1877 geboren wurde, war durch seine mitreißenden und unerschrockenen Predigten im Dom weithin bekannt. Er starb im Jahre 1944.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung am 25.9.1956

Adolf Donders
Einer der großen katholischen Prediger Münsters war Dr. Adolf Donders. Nach seinem Studium der Theologie in Münster blieb er dieser Stadt bis an sein Lebensende verbunden. Seine erste Anstellung fand er, nach einer zweijährigen Zeit als Kaplan in Duisburg, an der Kirche Sankt Aegidii.
Die großen Prediger des Abendlandes fesselten den jungen Priester. Für einen Predigtzyklus über das Thema Dies irae erhielt er 1900 den Preis seiner Fakultät.
Ab 1911 konnte Adolf Donders dann fast 30 Jahre als Domprediger in Münster wirken. In seinen Predigten nahm er engagiert Stellung zu theologischen, kulturellen, geschichtlichen und sozialen Fragen. Zeitgenossen bescheinigten Adolf Donders tiefste Demut. In latentem Dialog mit den Zuhörern habe er deren Vertrauen gewinnen können.
Als er 1919 Professor der Homiletik an der hiesigen Universität wurde, dauerte es nicht lange, bis die akademische Jugend ihm den Ehrentitel Vater der Studenten zuteilte. Er wurde auch als der gute Donders bezeichnet, stiftete er doch seine Vorlesungshonorare den weniger bemittelten Studenten.
Bereits seit 1906 wirkte Donders als Generalsekretär für das Zentralkomitee deutscher Katholiken. Domprobst zu Münster wurde er im Jahre 1931.
Sehr stark gelitten hat Adolf Donders unter der Zerstörung des Domes und damit seiner Kanzel, der Wirkungsstätte seines Priesterlebens.
Doch für ihn gab es deshalb kein Ausruhen. Er wußte, dass die Gestapo bereits auf ihn aufmerksam geworden war. Sie ließ ihre Schnüffler ihm nachfolgen, wenn er in den noch unbeschädigten Kirchen und Kapellen seiner geliebten Stadt Münster predigte und sich dabei unerschrocken für die christlichen Grundsätze und die Würde des Menschen einsetzte.
Doch auf Dauer erdrückten den großen Kirchenmann die politischen Verhältnisse der NS-Zeit. Dr. Adolf Donders starb am 9. August 1944 im Alter von 67 Jahren. Kein Geringerer als Bischof Clemens August von Galen hielt die Grabrede.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 21.12.1982

Drei große Prediger
Die drei Straßennamen Kardinal-von-Galen-Ring, Kolde-Ring und Donders-Ring liegen im Verlauf der städtischen Ringstraße direkt nacheinander, wurden gleichzeitig beschlossen und haben dieselbe Schreibweise mit dem Bindestrich, obwohl das beim Kolde-Ring und Donders-Ring der Rechtschreibung widerspricht. Aus der Anordnung und Entstehung darf man vermuten, dass die Straßenbenennung zum Ausdruck bringen soll: Kardinal von Galen und Adolf Donders liegen in einer Linie mit dem großen Volksprediger Dietrich Kolde.

Gehört zum Thema: