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Baumaßnahmen
Rad- und Fußweg führt zur neuen Heroldstraße
Nach der Öffnung der Unterführung Heroldstraße in Mecklenbeck folgt dort nun der Rückbau der Umleitungsstrecke für den Fuß- und Radverkehr. Der Fuß- und Radweg führt ab Montag, 11. Juli, direkt an der Ampelanlage auf die „neue Heroldstraße“. Der östliche Abschnitt und die Übergangs-Brücke über den Getterbach sind dann endgültig gesperrt.
Drohnenflug über die Baustelle im Oktober 2021:
Die Baustelle im Juni 2021:
Im Februar 2021 sah die Baustelle so aus:
Die Baumaßnahme im Überblick
- Straßenunterführung statt Bahnschranken
- Die Etappen des Bauprojekts
- Verlegung des Getterbachs
- Umleitung für Fahrräder
- Ein Bahnhof für Mecklenbeck
- Sperrung der Bahnstrecken
- Bau der Straßenunterführung
- Lärmschutz für die Anwohner/innen
- Barrierefreiheit auf Geh- und Radwegen
- Anschluss der neuen Heroldstraße
- Schließung der Bahnübergänge
Die Etappen des Bauprojekts:
- 2018: Verlegung des Getterbachs
- 2018: Bau der Bahn-Überführung
- 2018: Zum Fahrplanwechsel im Dezember Anschluss des DB-Haltepunkts Mecklenbeck
- 2020: Fertigstellung der Straßenunterführung
- 2021: Anschluss der neuen Heroldstraße an die Weseler Straße bzw. Meyerbeerstraße
- 2021: Fertigstellung der Lärmschutzwand
- 2022: Schließung der Bahnübergänge Heroldstraße und Galgenheide
Verlegung des Getterbachs
Begonnen wurde mit dem Bau der neuen Heroldstraße also auf der grünen Wiese. Und dafür muss so einiges vorbereitet werden: Entlang der Bahnlinie, wo Platz für die neue Straße geschaffen wurde, verlaufen bislang der Getterbach und ein Radweg.
Anfang 2018 wurde zunächst ein Teil des Getterbachs verlegt, damit die Unterführung und eine Lärmschutzwand entlang der Bahnstrecke gebaut werden können. Südlich der Unterführung wurde ein neuer Bachverlauf hergestellt und der Getterbach erhielt hier ein naturnahes Bett. Um höheren Wasserständen einen Überschwemmungsraum zu bieten, wird im westlichen Teil des Bachverlaufs eine Flutmulde hergestellt. Ansonsten wird in diesem Bereich der ursprüngliche Verlauf des Baches erhalten. Auch der Christoph-Bernhard-Graben zwischen Meckelbach und Getterbach bleibt als Bodendenkmal bestehen.
Ein Bahnhof für Mecklenbeck
Parallel zu den Arbeiten des Amtes für Mobilität und Tiefbau und der DB Netz AG baute die DB Station & Service einen Mittelbahnsteig für den neuen Haltepunkt Mecklenbeck. Hier hält seit Ende 2018 die Baumbergebahn.
Der Haltepunkt wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 an das Netz angeschlossen und ermöglicht Bahnreisenden aus Mecklenbeck neue kurze Wege. Ein neuer Park+Ride-Platz unterstützt demnächst den Umstieg auf die Schiene, auch eine Leezenbox wird dort eingerichtet.
Die Gründung der Bahnüberführung erfolgte auf 14 Meter langen Bohrpfählen mit jeweils 1,20 Meter Durchmesser. Für die Bauarbeiten der Bahn musste der Zugverkehr zeitweise unterbrochen werden.
Sperrung der Bahnstrecken
Die Bahnstrecke Münster – Rees (Baumbergebahn) musste im Jahr 2018 über einen längeren Zeitraum, die Bahnstrecke Münster – Wanne-Eickel/Gelsenkirchen für kürzere Zeiträume gesperrt werden.
Während der Sperrungen fuhren Busse als Schienenersatzverkehr zwischen dem Hauptbahnhof Münster und dem Haltepunkt Roxel beziehungsweise dem Bahnhof Nottuln-Appelhülsen.
- Informationen der DB AG zu den Streckensperrungen (PDF, 99 kB)
Lärmschutz für die Anwohner/innen
Anwohner und Anwohnerinnen in der direkten Umgebung der neuen Unterführung werden durch eine 2,70 Meter hohe Lärmschutzwand vor dem Straßenlärm geschützt. Schalltechnische Untersuchungen haben ergeben, dass eine 263 Meter lange Stahlbetonwand den Straßenverkehrslärm absorbieren soll.
Die Fertigstellung der Lärmschutzwand ist für 2021 vorgesehen.
nach obenBarrierefreiheit auf Geh- und Radwegen
Was wird aus der Heroldstraße?
Durch die Schließung des Bahnübergangs wird auch der Straßenname Heroldstraße in zwei Teile geteilt. An dem südlichen Teilstück liegen mehr als 70 Hausnummern (28 bis 59 a). An dem nördlichen Teilstück, das zur Sackgasse wird, liegen 32 Hausnummern (4 bis 24). Zwei getrennt liegende Straßen mit demselben Namen darf es nicht geben, deshalb braucht die zukünftige Sackgasse einen anderen Namen. Noch steht er nicht fest.
Umbennenung von Straßennamen
Straßennamen werden von der Politik, also von den Bezirksvertretungen, beschlossen. Vorher sucht die Verwaltung nach geeigneten Namen. Das können historische Flurnamen, alte Lagebezeichnungen oder ein Name sein, der als Ergänzung zu Straßennamen der Umgebung passt. In Gewerbegebieten können Straßen nach Persönlichkeiten aus Wirtschaft oder Wissenschaft benannt werden und damit das Image der Stadt Münster als Wirtschaftsstandort unterstreichen.
Selbstverständlich können Bürgerinnen und Bürger Vorschläge für Straßennamen machen. Die Verwaltung sammelt diese und legt sie der Bezirksvertretung zur Entscheidung vor.
Ein Wechsel des Straßennamens ist für alle, die hier ihre Adresse haben, mit ein wenig Aufwand verbunden: Die Betroffenen müssen nach und nach all ihre Kontakte auf den neuen Straßennamen umstellen. Wer dort wohnt, muss zum Beispiel mit Personalausweis und Führerschein zum Bürgeramt oder zur Bezirksverwaltung und sich zur neuen Adresse ummelden, obwohl kein Umzug stattgefunden hat.
Enge Kooperation zwischen DB und dem Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster
Für die Planenden ist das Bauprojekt Heroldstraße eine spannende Aufgabe, an der sie seit Jahren gemeinsam arbeiten. René Magill von der DB Netz AG und Jürgen Teigelmeister, Projektleiter im Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster, erläutern im Interview, was die Zusammenarbeit ausmacht.
Was ist das Besondere an dieser Kooperation zwischen der Stadt Münster und der Deutschen Bahn?
Magill: Wir kooperieren bei Bauvorhaben dieser Art immer mit den Städten und Gemeinden. In der Regel errichtet jeder jedoch sein Bauwerk selbst. In diesem Fall haben wir uns in einer sehr frühen Planungsphase darauf verständigt, dass die Bauhoheit für die gesamte Maßnahme inklusive der Bahnüberführung bei der Stadt Münster liegt
Warum ist das sinnvoll?
Teigelmeister: Wir konnten so in einer gemeinschaftlichen Ausschreibung einen Generalunternehmer beauftragen. Bei dem Projekt greifen viele Gewerke ineinander und damit steigt immer das Risiko, dass Abläufe und Zeitpläne durcheinander geraten. Die Gewährleistung liegt jetzt bei einem Unternehmen, der Generalunternehmer muss die Bauzeit erfüllen. Außerdem haben wir durch eine Gesamtprojektleitung kurze interne Abstimmungswege und flache Hierarchien.
Magill: Dass der Zeitplan passt, ist vor allen Dingen wichtig, da die Sperrungen im Fahrplan der Bahn schon eingetaktet sind. Für die Errichtung der Überführung sind auf der Strecke nach Wanne-Eickel in drei Zeiträumen Totalsperrungen erforderlich.
Die Strecke der Baumbergebahn wird ab Mitte Februar 2018 fast ein halbes Jahr gesperrt sein. Warum dauert das so lange?
Magill: Wir brauchen so lange, um die Brücke zu errichten. Die Hauptstrecke wird drei Mal nur für kurze Zeiträume gesperrt. Bei der Baumbergebahn ist das bautechnisch leider nicht möglich. Von drei Strecken erhalten wir zwei aufrecht, die dritte brauchen wir, um auf das Baufeld zu kommen und wir können die Züge nicht umleiten.
Die Bauarbeiten sind bereits im Gange. Wann werden Sie in den nächsten Wochen und Monaten nervös?
Teigelmeister: Herr Magill wird nervös, wenn wir die Sperrzeiten nicht einhalten können. Aber der bislang milde Winter kommt uns entgegen. Und ich werde nervös, wenn wir den Trog bauen. Sechs Meter unter der Bahn wird es noch mal spannend.
Seit 2011 planen Sie gemeinsam mit einem Ingenieurbüro intensiv dieses Projekt. Was macht die Zusammenarbeit für Sie aus?
Teigelmeister: (lacht) Ich bin ein halber Bahner geworden. Man steigt sehr tief in die Gefilde des anderen ein, um die andere Seite zu verstehen. Hier kommt ja alles zusammen, was es bezüglich Bahn und Straßenbau gibt – vom Brücken- und Schienenbau bis zur Gewässer- und Landschaftsplanung. Die Zusammenarbeit erlebe ich als wirklich konstruktives Miteinander.
Magill: Wir haben auf beiden Seiten anfangs vielleicht unterschätzt, was für ein komplexes Vorhaben das ist. Nicht nur in Bezug auf das Bauvolumen, sondern auch bezüglich der zeitlichen Ressourcen. Planungen fangen ja grob an und dann wird es in den Detailfragen spannend.