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Auftakt des deutsch-polnischen Austauschprojektes
Intensiv "den Tätern auf der Spur"!
Acht junge Polizistinnen und Polizisten aus ganz Deutschland haben vom 11.-15. August intensive Tage bei uns erlebt. Von der „Villa“ als ehemaligen Schreibtischtäterort ausgehend machten sich die jungen Anwärterinnen und Anwärter auf die Spur von Verbrechen der NS-Ordnungspolizei. Diese Spur wird sie im September nach Polen führen, wo Sie in Warschau, im Raum von Münsters Partnerstadt Lublin und in den ehemaligen Vernichtungslagern der „Aktion Reinhardt“ ein Stück Polizeigeschichte aufarbeiten. Dort werden Sie aller Voraussicht nach auch auf polnische Polizeikolleginnen und -kollegen treffen. Die Projektidee ist es also, intensiv die Folgen der von Münster ausgehenden Verbrechen am Schreibtisch zu verfolgen, hin zu den Tatorten von Ordnungspolizisten im NS – sie fand Anklang bei der Stiftung EVZ, die das Projekt vollumfänglich finanziert.
Um dieses intensives Projekt in die Spur zu bringen, machten sich Teilnehmende aus Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg und NRW auf nach Münster, um in der Villa ten Hompel anhand der Ausstellung „Geschichte – Gewalt – Gewissen“ Grundlagen zu schaffen, sich zu vernetzen und Tätergeschichte wie auch polnische Erinnerungskultur intensiv zu verstehen – und für sich selbst mögliche Bedeutungen belasteter Geschichte für eigenes, polizeiliches und persönliches Handeln zu reflektieren. Unter zahlreichen qualifizierten Bewerbungen hatte das Team der Villa ten Hompel acht Personen auswählen können und traf dabei eine gute Wahl, wie die Diskussionen während des Projektauftrags zeigten. Auch für unser Team unter der Projektleitung von Dr. Andreas Kahrs aus Berlin lernte viel und konnte in einem mehrtägigen Bildungsprojekt mitnehmen, wie tiefgehend eine Auseinandersetzung mit unseren Hausthemen ausfallen kann. Eine Exkursion führte die Teilnehmenden auch nach Dortmund, wo Dr. Stefan Klemp die Gruppe in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache empfing, ebenfalls ein polizeilicher Täterort. Andreas Kahrs führte die Gruppe auch an jene Stelle, an die Dortmunder Polizisten (damals mit Ihren Dienstherren in der Villa ten Hompel) Dortmunder Jüdinnen und Juden deportierte, nach Zamość. Und genau dort wird diese neben zahlreicher weiterer historischer Spuren wieder aufgenommen!
Die Intensität wird sicherlich im zweiten Projektteil noch weiter gesteigert. Am 11. September machen sich die 8 Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer mit einer Delegation der Villa ten Hompel auf nach Polen – den Tätern auf der Spur!