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Diversity Day der Bezirksregierung

Angestoßen von der 2023 neu gegründeten Diversity-AG nahm Regierungspräsident Andreas Bothe (3.v.r.) mit Beschäftigten der Bezirksregierung Münster jetzt an einem Rundgang durch die Villa ten Hompel teil. Er dankte dem Leiter des Geschichtsortes, Stefan Querl (4.v.r.), für die geleistete Bildungsarbeit
Die Angebote der Bezirksregierung - Rundgang durch die Ausstellung der Villa ten Hompel und historisch-politische Radtour - finden im Rahmen des Diversity-Tages (27. Mai) statt, um ein Zeichen für Vielfalt, Chancengleichheit und eine vorurteilsfreie Arbeitskultur zu setzen. Organisiert werden die Aktionen von der Diversity AG der Bezirksregierung Münster und der Villa ten Hompel. Mit den Aktionen unterstreicht die Bezirksregierung die Bedeutung von historischer Bildung und gelebter Vielfalt in der Verwaltung. „Gerade als Landesbehörde tragen wir Verantwortung, uns aktiv mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen und daraus Konsequenzen für unser heutiges Handeln zu ziehen“, sagt Regierungspräsident Andreas Bothe bei dem Rundgang durch die Villa ten Hompel. Die Führung ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen im Rahmen der Diversity-Initiative der Bezirksregierung, die in diesem Jahr den Schwerpunkt auf die Dimension „Religion und Weltanschauung“ legt.
Die Führung durch die Villa ten Hompel – einem zentralen Ort der Erinnerungskultur – bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit der Geschichte der nationalsozialistischen Ordnungspolizei und der Nachkriegsaufarbeitung auseinanderzusetzen. Zwischen 1940 und 1944 diente das Gebäude als Sitz der Ordnungspolizei für den Wehrkreis VI und war somit ein Ort der Organisation und Planung von NS-Verbrechen. Nach dem Krieg beherbergte die Villa das „Dezernat für Wiedergutmachung“, das sich mit Entschädigungen für NS-Opfer befasste.
„Dieses Erinnern heißt wachsam und wirksam sein, weil es auch Kontinuitäten in bedrohlicher Art gibt. Brutal ist im Sommer 2019 ein Amtskollege von Herrn Bothe, und zwar der Regierungspräsident von Kassel, Walter Lübcke, ermordet worden. Der Täter handelte aus Rassismus und im Geiste völkischen Denkens wie im Nationalsozialismus, davor und danach. Auch über diese Kontinuitäten rechtsextremistischer Gewalt gilt es zu reden“, mahnt der Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, Stefan Querl. Ein weiteres Angebot für die Beschäftigten ist eine Radtour quer durch Münster mit Stefan Querl. Im Mittelpunkt stehen Orte, die an die Auswirkungen des NS-Regimes erinnern. Auch diese Veranstaltung dient der aktiven Förderung von Erinnerungskultur und gesellschaftlichem Engagement im beruflichen Kontext.
Die Bezirksregierung Münster hat 2023 die Diversity AG gegründet, in der Mitarbeitende und wichtige Funktionsträger*innen gemeinsam Maßnahmen eines Diversity Managements bei der BR Münster initiieren und vorantreiben. Diversity meint die Vielfalt von Menschen und Lebensformen. Der Begriff steht gleichzeitig für den bewussten, respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft. Durch Aufklärung und Auseinandersetzung mit dem Thema möchte die Mitarbeitenden der Behörde sich aktiver für Gleichberechtigung einsetzen.