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"No Future?"
Filmreihe "Drehbuch Geschichte" über Zukunftsvisionen im Film
Was wird in hundert Jahren von unserer Natur übrig sein? Welche technischen Innovationen werden unser Leben bestimmen? Wie wird unsere Gesellschaft organisiert sein und zu welchem Preis? Und: Welche Zukunft gibt es überhaupt für uns? Von der Apokalypse bis zum Überwachungsstaat reichen die Vorstellungen, wie die Zukunft unserer Welt aussehen könnte. Die Filmreihe "Drehbuch Geschichte" präsentiert unter dem Titel "No Future? Zukunftsvisionen im Film" vom 20. März bis zum 15. Mai 2023 vergangene und gegenwärtige Zukunftsvisionen, bewegt sich durch die Geschichte des futuristischen Films von den 1930ern bis heute und zeigt dabei, was die Menschen in unterschiedlichen Zeiten und Ländern bewegte.
Alle Filme werden durch Fachleute eingeführt, die Ihnen den Entstehungskontext näherbringen. Veranstalter sind neben dem LWL-Medienzentrum für Westfale und dem Cinema & Die Linse Münster auch der Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalgruppe Münsterland e. V., das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, der Geschichtsort Villa ten Hompel und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Bezirksverband Münster.
Die in der Filmreihe gezeigten Utopien und Dystopien sind häufig stark durch ihre Zeit geprägt: Aktuelle Umbrüche, Errungenschaften und Konflikte schreiben sich in die Zukunftsvisionen jeder Epoche ein und hinterlassen so erzählerische Zeitzeugen. Wie in einem Brennspiegel fängt gerade das Kino die Hoffnungen und Ängste ihrer Entstehungszeit ein, in oft düsteren Zukunftsszenarien mit vielfältigen Themen: Umweltzerstörung, technische Innovationen, totalitäre Herrschaftsmodelle, Kriege und Massenmigration – all das und vieles mehr wird seit über 100 Jahren in (Science-Fiction-)Filmen verhandelt.
Veranstaltungsorte (beide in Münster):
20. März bis 8. Mai: Cinema, Warendorfer Str. 45–47
15. Mai: LWL-Museum für Naturkunde mit Planetarium, Sentruper Str. 285
Eintritt: 7 Euro / ermäßigt 5 Euro
Karten erhalten
Für die Vorführungen bis einschließlich dem 8. Mai erhalten Sie die Karten über das Cineplex Münster. Für die Filmvorführung "2001: Odyssee im Weltraum" am 15. Mai im Planetarium des LWL-Museums für Naturkunde erhalten Sie die Karten über das Ticketsystem des LWL-Museums für Naturkunde.
Die Filme
Montag, 20. März, 18.30 Uhr, Cinema
Moderne Zeiten (USA 1936)
Der Klassiker mit Charles Chaplin in der Rolle des Tramps erzählt die Geschichte eines Fabrikarbeiters, der mit dem absurden Tempo am Fließband nicht mithalten kann. Fortan versucht er vor der Kulisse eines erdrückenden Kapitalismus sein Glück zu finden. Die Einführung übernimmt Dr. Julia Paulus vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.
Montag, 27. März, 18.30 Uhr, Cinema
Der schweigende Stern (1960)
Ein bahnbrechender Fund in der Wüste Gobi enthüllt, dass ein fremdes Volk von der Venus die Erde genauestens untersucht hat. Eine internationale Expedition soll deshalb mit einem Raumschiff Kontakt zur Venusbevölkerung aufnehmen. Doch dabei wird aufgedeckt, dass der Erde eine verheerende Katastrophe droht. Nina Kliemke vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. führt in den Film ein.
Montag, 3. April, 18.30 Uhr, Cinema
Ghost in the Shell (1995)
In diesem Anime-Klassiker, der das Science-Fiction-Genre maßgeblich geprägt hat, optimieren die Menschen ihre Körper durch künstliche Implantate – einige ersetzen sogar große Teile ihres Gehirns. Umso gefährlicher ist das Auftauchen eines unbekannten Hackers, der die Barrieren umgehen und so den Willen der mächtigsten Menschen beeinflussen kann. Susanne Koellner vom LWL-Medienzentrum für Westfalen ordnet den Film ein.
Montag, 17. April, 18.30 Uhr, Cinema
Snowpiercer (2013)
Nur rund tausend Menschen haben die Naturkatastrophe überlebt, die die Erde in eine Eiswüste verwandelt hat. Seitdem leben sie in einem überlangen Zug, der ohne Halt um den Planeten rast und der Oberschicht ein bequemes Leben ermöglicht. Die Unterschicht allerdings lebt in katastrophalen Zuständen und beschließt, ein letztes Mal zur Revolution aufzurufen. Die Einführung übernimmt Dr. Tobias Gumbert vom Institut für Politikwissenschaft der WWU Münster.
Montag, 24. April, 18.00(!) Uhr, Cinema
Brazil (1984)
Die surrealistische und schwarzhumorige Groteske von Terry Gilliam erzählt die Geschichte einer überbürokratisierten Gesellschaft. Der kleine Angestellte Sam Lowry arbeitet im allmächtigen "Informationsministerium" eines totalitären Staates. Als er aber durch einen Zufall der Frau seiner Träume begegnet verlässt er sein komfortables Leben und landet letztlich selbst auf der Liste der Staatsfeinde seines Ministeriums. Prof. Dr. Markus Köster vom LWL-Medienzentrum für Westfalen ordnet den Film einführend ein.
Montag, 8. Mai, 18.30 Uhr, Cinema
Das letzte Band (2019)
Ein ungleiches Duo aus einem geflohenen Sträfling und seinem Verfolger macht sich in einem schrottreifen Raumschiff auf den Weg, um eine neue Heimat zu finden. Doch ein unbekanntes Signal stört den frisch geschlossenen Frieden zwischen den beiden. Das im Siegerland produzierte Sci-Fi-Opus schafft eine klaustrophobische, intensive Stimmung. Der Regisseur Marcel Barion übernimmt die Einführung.
Montag, 15. Mai, 18.30 Uhr, LWL-Mühlenhof-Freilichtmuseum Münster
2001: Odyssee im Weltraum (engl. OmU, 1968)
Das ästhetische Meisterwerk erzählt die Geschichte eines Raumschiffs auf dem Weg zum Planeten Jupiter, bei dem es zu technischen Problemen kommt. Die Crew muss die automatische Steuerung abschalten, doch als der intelligente Bordcomputer das bemerkt, beginnt er sich zu wehren. Dr. Tobias Jogler vom LWL-Museum für Naturkunde mit Planetarium führt in diesen Film ein.