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Austausch in Berlin
Villa ten Hompel und Oberbürgermeister Lewe im Gespräch mit dem USHMM Washington
Am Holocaust-Gedenktag 2019 in Berlin fand ein Austausch einer Münsteraner Delegation mit dem United States Holocaust Memorial Museum Washington (USHMM) statt. Oberbürgermeister Lewe sowie Dr. Christoph Spieker (Leiter des Geschichtsortes) und Thomas Köhler aus der Villa ten Hompel trafen auf Sara J. Bloomfield (Direktorin), Klaus Müller (Europarepräsentant des USHMM) und Tad Stahnke (Director International educational outreach beim William Levine Family Institute for Holocaust education des USHMM) aus Washington.
Das USHMM ist die nationale Gedenkstätte für die Opfer des Holocausts der Vereinigten Staaten von Amerika. Die "President’s Commission on the Holocaust" unter Vorsitz von Elie Wiesel erarbeitete die vom US-Kongress beschlossene Vorlage, die Grundlage für die Eröffnung des Hauses im Jahr 1993 war. Das USHMM befindet sich in Washington D.C. auf der National Mall zwischen Washington Monument und Jefferson Memorial. Im Jahr 2017 besuchten mehr als 1,7 Millionen Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt die Gedenkstätte.
Das USHMM Washington und die Villa ten Hompel Münster haben im Herbst 2017 begonnen, in den Themenfeldern Forschung, Sammlung und Vermittlung eine kontinuierliche Zusammenarbeit zu starten.
Im Austausch hob Sara J. Bloomfield gegenüber Oberbürgemeister Lewe die Villa ten Hompel als international wichtigen Ort der Forschung und musealen Vermittlung von Holocaust- und Tätergeschichte am Beispiel der normalen Polizei hervor. So wird anlässlich des 25-jährigen Erscheinens des Buches "Ganz normale Männer" von Christopher Browning eine große Täterforschungstagung unter seiner Anwesenheit im Oktober 2019 in der Villa ten Hompel und dem Rathausfestsaal in Münster stattfinden.
2020 wird die Wanderausstellung "Some were Neighbors" (Einige waren Nachbarn) mit Unterstützung des Deutschen Städtetages und der Villa ten Hompel möglichst viele Stationen in Deutschland bereisen, so auch in Münster. Hier wird sie am 27. Januar 2020 anlässlich des Holocaust-Gedenktages eröffnen und anschließend in verschiedenen Gedenkstätten Nordrhein-Westfalens zu sehen sein.
Oberbürgermeister Markus Lewe zeigte sich beeindruckt über den US-Blick auf die breite Unterstützung des NS-Regimes im Holocaust. Gemeinsam teilten die Gesprächspartner die Sorge über rechtspopulistische und antidemokratische gesellschaftliche Entwicklungen.