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Plädoyer für mehr Geschichtsbewusstsein

Die Gedenkstätte am Ort der Massenerschießungen im Baltikum wurde vom Riga-Komitee ermöglicht, hier der Gedenkstein für Münster nahe des Mahnmals in Biķernieki. © Stefan Querl
Horst Wiechers als früherer Moderator der Bezirksregierung für das Schulfach Geschichte und Mitbegründer des Geschichtsortes in der Villa ten Hompel hatte im Baltikum unmittelbar nach Gründung des Komitees Jugend- und Friedensbegegnungen aus verschiedenen Nationen Europas unter der Leitidee „Past to present“ ermöglicht. Der pensionierte Studiendirektor des Hiltruper Immanuel-Kant-Gymnasiums war dafür vor zehn Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Am Freitag, 29. August 2025, vollendet er sein 79. Lebensjahr. Er unterstrich in dem Termin mit dem Dezernenten, wie sehr gerade in der jetzigen politischen Lage das Erinnern und Gedenken „neu zu buchstabieren“ sei.
Das Riga-Komitee nimmt das Leid von Tausenden jüdischen Menschen aus dem damaligen Deutschen Reich in den Blick, die 1941/42 nach Riga deportiert und dort unter deutscher Besatzung ermordet worden waren. Zuvor trafen die „Aktionen“ lettische Jüdinnen und Juden. Villa ten Hompel und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Münster werden das Thema am Sonntag, 14. Dezember 2025, bei einer Matinee zum Deportations-Gedenken mittags im Geschichtsort analytisch vertiefen mit ihrem Gast, dem F.A.Z.-Redakteur Lorenz Hemicker. Mehr zu seinem neu erschienenen Buch unter dem Titel „Mein Großvater, der Täter“, der Gedenkstunde im Landtag und zu den weiteren Aktivitäten zum 25-jährigen Bestehen des Riga-Komitees auch online: www.volksbund.de