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Veranstaltungen
Rückblick zum "Forum am Donnerstag" mit Ruth Frankenthal
Hans Frankenthal in jungen Jahren
Im Rahmen der Ausstellung „Einige waren Nachbarn“ fand am 13. Februar vor 140 Besuchern in den Räumen der Bezirksregierung am Domplatz ein spannendes Erinnerungsgespräch statt.
Ruth Frankenthal berichtete im Gespräch mit Christoph Spieker über die Verfolgungsgeschichte ihrer Familie.
Als ihr Onkel Hans und ihr Vater Ernst Frankenthal im Sommer 1945 nach Schmallenberg zurückkehrten, gehörten sie zu den wenigen Überlebende der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Die Söhne eines jüdischen Viehhändlers waren mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert worden. Ihre Eltern wurden direkt nach der Ankunft ermordet. Die Brüder wurden als Zwangsarbeiter beim Aufbau des Buna-Werkes der I.G. Farben in Monowitz und in den unterirdischen Fabriken bei der V-2-Raketen-Produktion im KZ Dora-Mittelbau eingesetzt.
Nach der Befreiung in Theresienstadt kehrten Hans und Ernst in ihre Heimatgemeinde zurück. Sie mussten die schmerzliche Erfahrung machen, dass niemand sich für ihre Geschichte und die Verfolgung und Ermordung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus interessierte: Verstocktes Schweigen und Desinteresse, Verdrängen oder Verleugnen waren weit verbreitet.
Hans Frankenthal schrieb ein Buch über seine Erfahrungen, das Grundlage des Gespräches war:
"Verweigerte Rückkehr - Erfahrungen nach dem Judenmord"
Da die wenigen Exemplare am Büchertisch schnell vergeben waren, geben wir einige Bestellhinweise zum Buch:
- Metropol-Verlag (ggf. vergriffen)
- Antiquarisch: www.zvab.com
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