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Lust auf Lublin wecken und Majdanek dabei nicht ausblenden
30 Jahre Städtepartnerschaft mit Münster: Festakt, Film und Fotoausstellung mit Impulsen aus dem Geschichtsort Villa ten Hompel
Der Vorstand des Fördervereins Münster-Lublin, die Vereinsvorsitzende Michaela Heuer, Justiziarin der Stadt Münster, und das Büro Internationales des Amtes für Bürger- und Ratsservice haben Großartiges geleistet in der Vorbereitung: Trotz der schwierigen Pandemie-Lage konnte das 30-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit der polnischen Kommune Lublin würdig und sicher gefeiert werden. Eine hochrangige Delegation aus Lublin kam zum Festakt, Oberbürgermeister Markus Lewe und Bürgermeister Klaus Rosenau eröffneten eine Ausstellung, in der unter anderem Gisela Möllenhoff und Stefan Querl, zwei Mitglieder des Fördervereins, ihre "Lieblingsorte" portraitieren.
Eine ganze Reihe von Menschen aus Münster und Lublin zeigt der jeweils anderen Stadt die attraktiven Hotspots und historischen Besonderheiten. Teils humorig, teils ernst, teils mit besonderen Botschaften. Gisela Möllenhoff ließ sich vor dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster, am Bohlweg ablichten, Stefan Querl am Hafen mit dem so genannten "Elefanten" der B-Side als Hingucker im Hintergrund. Wichtig sei, finden die beiden, mit der Aktion Lust auf Lublin zu wecken, aber auch zum Beispiel Majdanek nicht zu verdrängen: Das ehemalige Konzentrationslager, in der Deutsche unter anderem ein NS-Massenverbrechen unter dem Tarnnamen "Aktion Reinhard" verantworteten. Erst jüngst hatte das Team der Villa ten Hompel mit einer interessierten Gruppe deutsch-polnischer Polizeikräfte die Gedenkstätte in Lublin besucht.
Zu sensiblen Grenzerfahrungen und den nicht nur in Polen und Deutschland sehr intensiv diskutierten Zukunftsfragen der EU kommt Stefan Querl als stellvertretender Leiter des Geschichtsortes im eigens gedrehten Jubiläumsfilm zu Wort. Im Film zitiert Querl einen polnischen Zeitzeugen mit Worten und Gesten der Versöhnung. Nachdrücklich betonte Michaela Heuer, dieser neue Film sei "ohne Anspruch auf Vollständigkeit" gedreht worden. Er bilde also längst nicht alle Facetten und Gesichter und Etappen des Zusammenwachsens ab, die für Münster und Lublin und ihr Miteinander maßgeblich seien. Frei verfügbar ist er mit Übersetzungen durch Untertitel über youtu.be/Sm078CTjQuY.
Die Ausstellung ist ab Donnerstag, 2. Dezember, in der Stadtbibliothek, Alter Steinweg, zu sehen. Am 15. Dezember wird sie entsprechend als duplizierte Präsentation auf Polnisch in Lublin eröffnet. Die Öffnungszeiten der Bücherei stehen auf der Homepage der Stadtbücherei.