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Trauer um Margot Janning
Letzte betroffene Zeitzeugin der NS-Verfolgung der Zeugen Jehovas gestorben
Die Villa ten Hompel trauert um Margot Janning. Im Nationalsozialismus als Zeugin Jehovas verfolgt, war sie die letzte Zeitzeugin dieser Verfolgtengruppe in Münster. Sie verstarb am 12. Juli im Alter von 97 Jahren.
In einem offenen Brief kritisierten die Zeugen Jehovas im Juni 1937 das nationalsozialistische Regime und die Verfolgung der Glaubensgemeinschaft. Die Diskriminierung und Repressalien, die ihre Familie schon in den Vorjahren erleiden musste, verstärkten sich noch, nachdem sich Margots Eltern an dem Verteilen der Briefe beteiligt hatten: Sie wurden von der Geheimen Staatspolizei inhaftiert, Margot kam bei einer Nachbarin unter. Margot selbst wurde verboten, eine weiterführende Schule zu besuchen.
Nur durch ihr Untertauchen gelang es ihrer Familie schließlich, die nationalsozialistische Verfolgung zu überleben.
Die Anerkennung als Verfolgte blieb aber lange Zeit aus. Ein Grund, weshalb Margot Janning lange Zeit nicht öffentlich über ihre Geschichte sprach. In der Villa ten Hompel war im April 2020 ein Gespräch mit der Zeitzeugin geplant, das leider aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.