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Veranstaltungen
Eröffnung der Ausstellung "Mehr als man kennt - Näher als man denkt"
Montag, 20. September 2021, ab 15.30 Uhr
Was macht die Brotschneidemaschine der ermordeten Grete Hertz so wertvoll? Weil wir wissen, dass sie sie vor ihrer Deportation einem Nachbarn gab zur zwischenzeitlichen Verwahrung. Für uns ein Anlass, über das Vertrauen deutscher Juden in ihre Umwelt nachzudenken. Und das Fahrrad? Es verhalf 1938 einem Mann aus dem Niederrhein zur Flucht vor den Nazis. Ein Gemälde aus der Sammlung der Villa ten Hompel führt vor Augen, dass es auch Polizisten selbst waren, die nach 1945 NS-Verbrechen aufarbeiten wollten.
Dies sind nur drei von beispielhaften Sammlungsstücken aus 29 Gedenkstätten aus ganz NRW, die die Ausstellung „Mehr als man kennt – näher als man denkt“ präsentiert. Sie versammelt Objektgeschichten, macht die Verfolgungsgeschichten ihrer einstigen Besitzer konkret begreifbar und plastisch. „Stets lohnt der zweite und dritte Blick auf diese Artefakte und ihre Überlieferungsgeschichte. Wir sind eingeladen, uns berühren zu lassen und Fragen zu stellen. Zunächst oft trivial wirkende Alltagsgegenstände werden dann zu Kostbarkeiten für historische Erkenntnis“, betont Dr. Axel Doßmann, der neue Leiter der Villa ten Hompel, die an der Koordination dieser Ausstellung beteiligt war. Die Ausstellung wartet zudem mit Medienstationen auf, die von persönlichen Gedenkstättenmomenten aus Nordrhein-Westfalen erzählen.
Die Ausstellung ist eine Initiative der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes, des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. und der Bezirksregierung Münster. Am Montag, den 20. September, 15.30 Uhr, wird die Ausstellung in der Bezirksregierung mit einer Talkrunde zwischen Dorothee Feller, Präsidentin der Bezirksregierung Münster, Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wirtschaft, und Axel Doßmann mit anschließender Plenumsdiskussion eröffnet.
Anmeldung bis zum 13. September per E-Mail an lzpb-nrw@mohrevents.de oder telefonisch unter 02 11/93 67 74 57.


