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Veranstaltungen
"Wir alle sind, was wir gelesen"

Ab dem 6. Mai 1933 wurden die Werke von den Nationalsozialisten als „undeutsch“ verunglimpfter Autor*innen vor dem Fürstenberghaus gesammelt und an einem „Schandpfahl“ angeheftet.
Mittwoch, 10. Mai, ab 10 Uhr
Ort: Eingangshof des LWL-Museum für Kunst und Kultur (Domplatz 10) und Stadtbücherei Münster
Am 10. Mai 1933 verbrannten nationalsozialistisch geprägte Studierende in der groß angelegten „Aktion wider den undeutschen Geist“ rund 1.000 Bücher auf dem heutigen Schlossplatz. Mit der Aktion reihte Münster sich in eine reichsweite antisemitisch geprägte Kampagne der Nationalsozialisten gegen Literat*innen, Dichter*innen und Journalist*innen ein, die sie als „undeutsch“ verunglimpften. Anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherverbrennung laden der Geschichtsort Villa ten Hompel, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster, das Stadtarchiv Münster, die Stadtbücherei Münster und die Universität Münster am Mittwoch, 10. Mai 2023, zu einer Gedenkveranstaltung und einem Lesecafé ein.
Information über die historischen Ereignisse
Um 10 Uhr informieren die Veranstaltenden auf dem Eingangshof des LWL-Museums für Kunst und Kultur über die historischen Ereignisse (Eingang am Domplatz). An der Ecke des Domplatzes liegt die Gedenktafel zur Bücherverbrennung - Standort des „Schandpfahls“, an dem schon am 6. Mai 1933 einige Bücher exemplarisch angeheftet wurden.
„Wir alle sind, was wir gelesen“,
Entsprechend des auf der Gedenktafel aufgegriffenen Zitats des Schriftstellers Golo Mann (nach Joseph v. Eichendorff) laden die Veranstaltenden zwischen 10.30 Uhr und 13 Uhr im Zeitungslesesaal der Stadtbibliothek im Alten Steinweg 11 zum „Lesecafé“ ein: Welche Bücher haben Sie besonders geprägt? Interessierte sind herzlich eingeladen, diese Bücher zum Lesecafé mitzubringen und von Jonas Riemer, Schauspieler und Rezitator, vorlesen zu lassen. Die ausgewählten Bücher müssen dabei nicht unbedingt etwas mit der NS-Verfolgung zu tun haben. In entspannter Atmosphäre bietet sich bei einer Tasse Kaffee die Möglichkeit zum Austausch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
In Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster, dem Stadtarchiv Münster, der Stadtbücherei Münster und der Universität Münster
Mehr Informationen finden sich in der digital zuänglichen Publikation "Öffentliche Zensur und Bücherverbrennung in Münster" aus der Reihe Villa ten Hompel aktuell.