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Veranstaltungen
Der Holocaust, Kolonialismus und Erinnerungskultur
Betrachtungen aus der Wissenschaft
Mittwoch, 22. November, 19.00 Uhr
Ort: Saal der Villa ten Hompel und online über Zoom (beides kostenlos und ohne Anmeldung)
In den letzten drei Jahren haben sich die öffentlichen Debatten über die Verflechtungen zwischen der Geschichte des Nationalsozialismus und des (Post-)Kolonialismus sowie deren Zusammenhang mit der deutschen Erinnerungskultur immer weiter zugespitzt. Liest man die verschiedenen Blogposts oder Zeitungsartikel, hat man oft den Eindruck, dass das Thema ein Skandal ist und die Erinnerung an den Holocaust gefährdet.
Im Gegensatz dazu werden in der Wissenschaft seit Jahren die breiteren Kontexte des Holocaust diskutiert, insbesondere die Verwendung der Geschichte des Kolonialismus zur besseren Analyse nationalsozialistischer Herrschaft und Gewalt.
Dieser Vortrag wird die öffentlichen Debatten beleuchten und einen Einblick in wissenschaftliche Ansätze geben, die den Holocaust aus anderen Perspektiven untersuchen. Darauf aufbauend werden Überlegungen zur weiteren Entwicklung der deutschen und europäischen Erinnerungskultur diskutiert.
Dr. Rachel O‘Sullivan ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München. 2019 promovierte sie an der University of Edinburgh. Zu ihren wissenschaftlichen Interessen gehören der Kolonialismus, der Holocaust und europäische Erinnerungskulturen. Ihr Buch zum Thema NS-Bevölkerungspolitik im annektierten Polen aus einer kolonialen Perspektive erscheint im November 2023 bei Bloomsbury Academic (UK).
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit: Evangelisches Forum Münster e.V., Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalarbeitsgruppe Münsterland e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.