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Veranstaltungen
KRANKHEITSBEDINGT ABGESAGT
100 Jahre Villa ten Hompel - 75 Jahre Grundgesetz
Ein Gesprächsabend zur Geschichte und Gegenwart von „Gegen Vergessen Für Demokratie“ in der Akademie Franz Hitze Haus
Mittwoch, 8. Mai, 19.00 Uhr
Ort: Akademie Franz Hitze Haus
100 Jahre Villa ten Hompel als historisches Gebäude, 75 Jahre Grundgesetz als tragendes Gerüst für den Rechtsstaat der „Bonner Republik“ und für das wiedervereinigte Deutschland seit 1990: Der vormalige Präsident des Karlsruher Verfassungsgerichtes, Andreas Voßkuhle, fügt als Bundesvorsitzender von „Gegen Vergessen Für Demokratie“ diese besonderen Daten und beiden Perspektiven zusammen in einem Diskussionsabend, der zum kritischen Fragen und Mitsprechen einlädt. Bewusst in den Räumen der Akademie Franz Hitze Haus. Die Katholisch-Soziale Akademie des Bistums Münster ist eine der frühesten und agilsten Kooperationspartnerinnen der Villa ten Hompel bei Projekten und Gedenkstättenfahrten.
Auch die parteiübergreifende Vereinigung „Gegen Vergessen Für Demokratie“ stand bei der Gründung des Geschichtsortes in Münster maßgeblich Pate vor 25 Jahren mit ihrer Regionalarbeitsgruppe. Inzwischen sind berufsbezogene Angebote für Polizei und Justiz in beiden Institutionen ein Kern innovativer Bildungsarbeit, wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen in den verschiedenen Bundesländern. Doch wie lässt sich die Polizei als das „Gesicht des Rechtsstaates“ (Andreas Voßkuhle) eigentlich verändern? Welche Rolle nimmt dabei die Zivilgesellschaft ein? Wie umgehen mit Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit?
An dem Abend wird um Antworten gerungen - auch vor dem Hintergrund des juristisch leidenschaftlich debattierten Dilemmas, dass der „freiheitliche, säkularisierte Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann.“ Dieses bekannte Diktum des 2019 verstorbenen Bundesverfassungsrichters und Rechtsphilosophen Ernst-Wolfgang Böckenförde hat ebenfalls einen „runden“ Geburtstag. Es wurde vor 60 Jahren formuliert von dem „Einstein des Staatsrechts“, wie die Süddeutsche Zeitung in einer Würdigung schrieb.
Anmeldungen sind obligatorisch. An dem Abend werden Snacks und Getränke in der Pause gereicht. Kostenbeitrag 8 €, ermäßigt 4 €. Für Studierende mit Kultursemesterticket kostenfrei. Anmeldungen über www.franz-hitze-haus.de oder unter Telefon 0251/9818-0.
Andreas Voßkuhle, geb. 1963 in Detmold, studierte Rechtswissenschaften in Bayreuth und München. 1992 promovierte er mit einer Arbeit über „Rechtsschutz gegen den Richter“. 1995 wurde er Referent im Bayerischen Staatsministerium des Innern. 1998 habilitierte er mit einer Arbeit über „Das Kompensationsprinzip“. Seit 1999 ist er Inhaber eines Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und Direktor des Instituts für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie (Abt. I). Im Mai 2008 wurde er zum Richter und Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts ernannt, im März 2010 zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts. Nach zwölf Jahren endete im Juni 2020 seine Amtszeit. Seit November 2020 ist er Vorsitzender von „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ in Deutschland.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit: Katholisch-Soziale Akademie Franz Hitze Haus, Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalgruppe Münsterland e. V.