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Villa ten Hompel vertieft transatlantische Zusammenarbeit in der Geschichtskultur
Im Rahmen des von Ministerpräsident Hendrik Wüst ausgerufenen NRW-USA-Jahres 2023/24 waren in den letzten Tagen Thomas Köhler und Kim Sommerer aus dem Team der Villa ten Hompel Münster zu Besuch in den USA. Schon seit 2018 sind die „Villa“ und das United States Holocaust Memorial Museum Washington D.C. enge Kooperationspartner und haben bereits zahlreiche gemeinsame Projekte durchgeführt. Aktuell entwickelt die Villa ten Hompel gemeinsam mit der Villa Merländer in Krefeld in enger Zusammenarbeit mit dem USHMM barrierearme Vermittlungsmethoden am Beispiel von deren Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn“, die in den Gedenkstätten in Münster und Krefeld ausgeliehen werden kann. Gefördert wird das Projekt von der Landeszentrale für politische Bildung NRW. Beim jetzigen Austausch, auch mit der stellvertretenden Direktorin Sarah Ogilvie, standen die gerade entstehenden inklusiven Vermittlungsmethoden ebenso im Fokus der Diskussionen wie Perspektiven der zukünftigen Zusammenarbeit.
Einen besonderen Einblick in die Bildungsarbeit mit Berufsgruppen erhielten Köhler und Sommerer bei der Hospitation eines Law Enforcement Seminars mit der Metropolitan Police Philadelphia und bei kollegialen Diskussion über die Weiterentwicklung von Bildungsformaten für Polizist*innen. Dabei wurde der Wunsch adressiert, in Zukunft in diesem Bereich stärker zusammenzuarbeiten. Zukünftige Bildungsprojekte würden dabei auf gemeinsamen Initiativen der Holocaust-Forschung aufbauen: So gaben Thomas Köhler und Peter Römer (VtH) und Jürgen Matthäus (USHMM) erst im letzten Jahr gemeinsam mit Thomas Pegelow einen internationalen Sammelband zur Beteiligung der Polizei am Holocaust heraus.
Auch neue transatlantische Kooperationen wurden während der Reise angestoßen: So tauschten sich die Mitarbeitenden des Geschichtsortes mit Kurator*innen und Vermittler*innen des Museums of Jewish Heritage in New York über Ausstellungsnarrationen und gruppenspezifische Angebote aus und diskutierten mit dem pädagogischen Team des National Museum of African American History and Culture in Washington D.C. über Chancen vergleichender Genozidforschung, auch in postkolonialer Perspektive.
Am Ende der Reise waren sich alle Beteiligten einig, dass sich die Perspektiven auf den Holocaust zwar je nach örtlichen Gegebenheiten unterscheiden, die Bildungsziele wie auch Methoden aber durchaus übereinstimmen. Internationale Perspektiven und Diversitäts-Hintergründe stärker in Vermittlungsüberlegungen einzubeziehen, davon können alle Lernorte profitieren. So soll in Zukunft auf den Gesprächen aufgebaut und gemeinsame Projekte ins Leben gerufen werden.
Wir danken allen Beteiligten für die anregenden Diskussionen!
Mehr zu lesen gibt es im Blog-Beitrag des NRW-USA-Jahres über die Villa ten Hompel.