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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Boeckmannstiege

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Josef
Entstehung: 1960
Amtsblatt: 22/1961
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Wilhelm Boeckmann, letzter Posthalter *19.3.1875, †3.1.1934

Posthalter waren oft Privatleute, die Pferde, später auch Kutschen besaßen und diese nach vertraglichen Vereinbarungen der Post zwecks Pferde- und Wagenwechsel zur Verfügung stellten. Oft betrieben Posthalter gleichzeitig Gasthäuser. So konnten sie von den Reisenden gleich in zweifacher Hinsicht profitieren. Die Wirtshäuser Zur Post, die heute noch in vielen Orten zu finden sind, erinnern an diese Begebenheit. Die Posthalterei war der Betrieb des Posthalters. Posthalter waren oft vermögende Leute, das Amt wurde meist innerhalb der Familie weitervererbt.
Quelle: Wikipedia

Nicht verwechseln mit dem Böckmannplatz. Der Platz im Zentrum von Sprakel ist nach Wilhelm Böckmann (1890-1961), dem dem Vorsitzenden des Heimatvereins benannt.

 

Was ist eine Stiege?

Der Flurname "Stiege" ist vor allem im Münsterland und auch im östlichen Westfalen weit verbreitet, kann aber Ortsfremde in die Irre führen. Denn gewöhnlich weist dieses Wort ja bergauf: Es meint einen Anstieg, einen Bergpfad oder auch eine Treppe. Auch in Westfalen war das so: Das alte plattdeutsche Wort "Stiege" bezeichnete etwa die Treppe zur Upkammer, aber auch die Hühnerleiter im Stall. "Stiege" nannten die Bauern auch den Querbalken, auf dem sie einen Zaun oder eine Hecke übersteigen konnten.

Im Münsterland aber setzte sich eine weitere Bedeutung durch, denn "Stiege" sagten die Bauersleute bald auch zu kleineren Flußwegen. Stiegen dienten als
Zufahrt zum Hof: Hülskotters Stegge (Gronau), Enxkers Stegge (Ammeloe), Berings Stiege (Weseke), Hackmanns Stiege (Neuenkirchen), An der Nordorper Stiege (Borken), oder als
Weg zur Mühle: An der Mühlenstiege (Epe, Münster, Höster), Möllenstegge (Coesfeld), an de Muhlenstegge (Neuenkirchen), als
Weg zur Kirche oder zum Friedhof: Kerkstegge (Coesfeld, Nateln bei Soest), Kierkstege (Münster); Laichenstiege (Altenberge), Liekstegge (Groß Reken), Lickstegenkamp (Billerbeck) oder als
Weg ins Nachbardorf: An de Wessumer Stiege, an der Wüllner Stegge (beide in Ahaus), Himmighäuser Fußstiege (Snadebeck bei Höxter).

Die Stiege hat aber ihre ursprüngliche Bedeutung des Steigens und Kletterns nicht verloren. Das klingt vor allem im Namen des Sauerlandes an wie etwa "Auf der Bergsteige" in Saalhausen oder "Steigenberg" in Drolshagen. (...)
Quelle: Gisbert Strotdrees in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, Münster, Ausgabe 15/2014

Im Stadtgebiet Münster gibt es 41 Straßennamen mit dem Grundwort Stiege. Nur ein Teil davon sind historische Bezeichnungen wie Gasselstiege, Meesenstiege oder Woortstiege. Andere 'Stiege'-Namen sind leider Neuschöpfungen, die historisch klingen sollen.
Es sind:
Appelbreistiege, Beelertstiege, Bernsmeyerstiege, Boeckmannstiege, Brinkmannstiege, Brüggstiege, Coerdestiege, Derßenbrockstiege, Dingstiege, Doris-Wortmann-Stiege, Eckernstiege, Feldstiege, Feldstiegenkamp, Feuerstiege, Gartenstiege, Gasselstiege, Hagelbachstiege, Haselstiege, Jungfer-Willemin-Stiege, Langenhorster Stiege, Laustiege, Linnebornstiege, Lühnstiege, Luntenstiege, Marks-Haindorf-Stiege, Meesenstiege, Mersmannsstiege, Niedenstiege, Ossenkampstiege, Papenstiege, Paula-Wilken-Stiege, Pieperstiege, Potstiege, Schelmenstiege, Schildstiege, Schlautstiege, Schlikötterstiege, Sendener Stiege, Uppenkampstiege, Wittoverstiege und Woortstiege.