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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Geister Landweg

Stadtbezirk:Münster-Hiltrup
Statistischer Bezirk: Berg Fidel
Entstehung: 1939
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1939 bekam diese Straße, die bis dahin Geister Leichenweg geheißen hatte, ihren jetzigen Namen. Sie ist seit Alters her der Beerdigungsweg für die am Ostrand der Geist gelegenen alten Höfe.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 24.11.1958

Zitat der Tageszeitung:
Die Leichenwege
Die Leichenwege sind zurückzuführen auf eine ganz alte Tradition. Früher gab es festgelegte Wege, auf denen eine Beerdigungsprozession den Sarg zum Friedhof brachte. Fast jede Bauerschaft hat ihren eigenen Liekweg gehabt, der nicht immer der kürzeste gewesen sein soll - dafür aber von jedem Hof aus erreichbar.
Alles, so Müller weiter, was im Leben von so großer Bedeutung ist sowie Geburt, Taufe und Tod, war schon immer stark ritualisiert. Die Kinder machten es wie ihre Eltern - dieselbe Strecke wurde über Jahrhunderte immer wieder benutzt. Schon seit dem frühen Mittelalter gibt es kirchliche Bestimmungen über die Anlage von Wegen zur Kirche, die bei Begräbnissen benutzt werden sollten, über ihre Mindestbreite, über ihre Instandhaltung und ähnliches.
Quelle: Gunter Müller von der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens, veröffentlicht in Westfälische Nachrichten am 26.1.1993

Es gibt vier Straßen in Münster, deren frühere Funktion als Leichenwege bekannt ist. Es sind Coerder Liekweg, Geister Landweg, Laerer Landweg und Liekfor.