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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Laerer Landweg

Stadtbezirk:Münster-Ost
Statistischer Bezirk: Mauritz-Ost
Entstehung: 1936
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Diese Straße erhielt im Jahre 1936 ihren jetzigen Namen nachdem sie vordem lange Zeit Laerer Leichenweg geheißen hatte. Es handelt sich hier um den alten Beerdigungsweg der Bauerschaft Laer, die zur Pfarrei St. Mauritz gehört.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 1957

Die Leichenwege
Zitat der Tageszeitung:
Die Leichenwege sind zurückzuführen auf eine ganz alte Tradition. Früher gab es festgelegte Wege, auf denen eine Beerdigungsprozession den Sarg zum Friedhof brachte. Fast jede Bauerschaft hat ihren eigenen Liekweg gehabt, der nicht immer der kürzeste gewesen sein soll - dafür aber von jedem Hof aus erreichbar.
Alles, so Müller weiter, was im Leben von so großer Bedeutung ist sowie Geburt, Taufe und Tod, war schon immer stark ritualisiert. Die Kinder machten es wie ihre Eltern - dieselbe Strecke wurde über Jahrhunderte immer wieder benutzt. Schon seit dem frühen Mittelalter gibt es kirchliche Bestimmungen über die Anlage von Wegen zur Kirche, die bei Begräbnissen benutzt werden sollten, über ihre Mindestbreite, über ihre Instandhaltung und ähnliches.
Quelle: Gunter Müller von der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens, veröffentlicht in Westfälische Nachrichten am 26.1.1993

Es gibt vier Straßen in Münster, deren frühere Funktion als Leichenwege bekannt ist. Es sind Coerder Liekweg, Geister Landweg, Laerer Landweg und Liekfor.

Der Laerer Landweg ist der Weg in die oder durch die Bauerschaft Laer.
Hier haben Weiden gestanden, denn Laer ist das niederdeutsche Wort für Weide. Diese Weiden müssen wohl so bezeichnend gewesen sein, dass die Bauerschaft danach benannt wurde.